2020




Hier kann man aktuell ablesen, welcher Strom wohin geliefert wird.

26.04.2024

Historisches Datum, immer aktueller

26.04.1986 - Tschernobyl

Wer zu der Zeit bereits gelebt hat, kann sich sicher noch gut erinnern, was er an diesem 26.04.1986 gemacht hat und was sich durch dieses Ereignis in seinem persönlichen Leben geändert hat. Der Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine geriet außer Kontrolle und blies radioaktive Wolken in die Welt - bei Ostwind.
In der Landwirtschaft wurden die Tiere von den Weiden geholt und einzelne Bauern waren gezwungen das Tierfutter aus Südfrankreich selbst ab zu holen.
Mütter überdachten wo sie die Lebensmittel für ihre Kinder kauften und auch "Ungrüne" bekamen kurzfristig kalte Füße.

Und jetzt, angesichts des Ukrainekonflikts erweisen sich die Geschichtskenntnisse vieler Zeitgenossen als rudimentär.
Wir haben mit einer atomaren Bedrohung gelebt und uns wurde immer wieder weisgemacht, die atomare Abschreckung sichere den Frieden. Die Menschheit war, wenn man einigen Experten glaubte, in der Lage, mittels der Atomraketen unsere Welt 32 mal unbewohnbar zu machen.

Wir haben für Frieden und Abrüstung demonstriert, gegen den Natodoppelbeschluss und gegen Castoren. Wo bleibt der Aufschrei derer, die dabei waren, wo sind sie geblieben?

Nun haben wir Politiker deren Kriegsrhetorik immer unerträglicher wird, deren Rhetorik einer Rüstungsspirale gleich immer stärkeres Eingreifen unseres Landes fordert, genau des Landes, das in beispielloser Weise nach 1945 entnazifiziert wurde, zur Gewaltfreiheit erzogen und eine ewige Schuld mit sich herumträgt.
Die ewige Schuld bezieht sich auf das Geschehene, nicht auf das was ist.
Ewige Schuld kann man nicht abwaschen, indem man Kriege führt und immer stärkere Waffen fordert.
Vielleicht ist es in dieser Situation gut, nicht über Atomraketen zu verfügen, denn sonst würden die Kriegsteilnahmetreiber auch deren Lieferung und Einsatz fordern.

Wer von Kriegstüchtigkeit oder Kriegsertüchtigung fabuliert, denkt dabei an Deine Kinder.


Hier kann man aktuell ablesen, welche Lebensmittel hierzulande noch deutlich verstrahlt sind.



22.03.2024

Tag des Wassers

Enser Wasser kommt aus dem Raum Warstein/Kallenhardt.



2023


Anlässlich des 15 jährigen Jubiläums der Initiative Trinkwasser, die der Ortsverband Ense seit ihrer Gründung durch eigene Mitgliedschaft begleitet, gab es gestern ein Treffen mit Rückblick auf das Erreichte und einen Ausblick auf das was noch zu schaffen ist.

2023

Wie wertvoll unser Trinkwasser aus dem Warsteiner Massenkalk ist wurde wieder eindrucksvoll verdeutlicht.

2023

Aufgrund der natürlichen Filtration ist das Trinkwasser, das aus etwa 500m Tiefe stammt, frei von PFT und PFAS.

2023
Werner Braukmann, langjähriger Vorsitzender der Iniative eröffnete die Veranstaltung.

Die ständige Bedrohung unseres reinen Trinkwassers durch den Steinabbau in den Bereichen der Wassergewinnung geht allerdings weiter, so dass wir weiterhin aktiv bleiben müssen.

Zum Tag des Wassers haben wir hier noch die Originalveröffentlichung Werner Braukmanns:

Zum Tag des Wassers hatte die Initiative Trinkwasser Warstein/Kallenhardt bereits am Vorabend ins Haus Kupferhammer zu einem Info-Abend eingeladen. Das Thema lautete "Unser Trinkwasser ist in Gefahr". Die gut besuchte Veranstaltung bestand aus verschiedenen kurzen Beiträgen zur Thematik des brisanten lokalen Konfliktthemas, die auf lebhaftes Interesse und intensive Diskussionsbereitschaft beim Publikum trafen.

Zunächst gab Werner Braukmann einen Überblick über den Stand der Auseinandersetzung in dem Warsteiner Interessenkonflikt Wasserschutz/Steinabbau. Alfons Knop informierte über die Ansätze zur Rekultivierung der Abbauflächen in dem laufenden Flächennutzungsprozess sowie die Klage der Steinabbaubetriebe gegen die Wasserbezugsgenehmigung durch die Hillenbergquelle II. Marlies Raudschus machte die Vorzüge des heimischen Grundwassers gegenüber dem Oberflächenwasser (aufbereitetes Wasser, wie etwa Gelsenwasser) deutlich, indem sie dessen Belastung durch eine Fülle nicht filterbarer Schadstoffe erläuterte. Rafaela Volpert schilderte sehr persönlich die Motivation, sich für eine Interessengemeinschaft wie die Initiative Trinkwasser zu engagieren. Volkert Bahrenberg pries die Notwendigkeit eines derartigen Einsatzes im Lokalen, auch angesichts der derzeitigen großen kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit. Und die Beiträge der Besucherinnen und Besucher hatten den gemeinsamen Tenor, dass es ungemein wichtig sei, für den Erhalt des reinen Warsteiner Tiefenwassers zu kämpfen und dafür zu sorgen, dass diese Bewegung weiterlebt und auch von jüngeren Menschen aufgegriffen und fortgeführt wird.

So weit die Initiative Trinkwasser.

Weitere Informationen stehen weiter unten auf dieser Seite; 30.10.2020 und 31.10.2020.



18.02.2024

In der Jahreshauptversammlung wurde Christine Mause-Lippold zur gleichberechtigten Sprecherin des Ortsverbandes gewählt.

2020



Von links nach rechts: Dr. Kevin Glaesel, Dr. Stefani Konstanti, Jochen Müther, Kristin Waelde, Nils Kluge, Edeltraut Griese-Müller, Stefan Bach, Udo Müller, Christine Mause-Lippold und Jana Kluge.



19.09.2023

Regenerative Ambivalenz

Als alter Unterstützer Regenerativer Energien kann man was erleben.

1987, damals bezog ich noch viele Medien von „2001“ und war auch Merkheftabonnent, hatte ich einige Bücher über Autarkie, Biogas und Windkraft gelesen.
Bei Gesprächen mit den Bauern in unserem Dorf, wir waren da gerade erst hingezogen, wurde mir klar, dass in der Landwirtschaft in größeren Dimensionen gedacht und geplant wurde.
Während ich darüber nachdachte eine Biogasanlage für die Klos und Gartenabfälle zu betreiben, dachten die Landwirte über Großanlagen nach, um ganze Dörfer zu versorgen; während ich alte Waschmaschinenmotoren mittels Windkraft in Generatoren verwandeln wollte, beabsichtigten sie große Summen zu investieren, um den Strom aus gewonnener Windkraft an die RWE zu verkaufen.
Übrigens an eine RWE, die alles in ihrer Macht stehende tat, um private Stromerzeuger zu bekämpfen, gedeckt von Bundes- und Landespolitik.
Es gab einen Schulterschluss zwischen RWE, CDU und FDP der über Jahre erfolgreich gegen Windkraft und jede andere Form Regenerativer Energie arbeitete.
Auch das Windenergiegroßprojekt GROWIAN war letztlich, so kam es mir vor, von der ersten Planung an dazu gedacht gewesen, alle Gedanken an kommerziell genutzte Windkraft schon im Keim zu ersticken.
Als ausgewiesener Befürworter der Nutzung Regenerativer Energien wurde ich immer wieder von Repräsentanten der Windkraftbetreiber angegriffen, weil man mir unterstellte, einer dieser Grünen Windkraftgegner zu sein.
Das ging so weit, dass einer der Bauern auch körperlich auf mich losging, mit dem Vorwurf, ich würde Vögel fangen, umbringen und unter Windkraftanlagen legen.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde der Widerstand in der Politik immer geringer und Ense zu einem Stromexporteur – zur Zeit werden 160% des Strombedarfs vor Ort erzeugt und wenn die weiteren Planungen realisiert sind, 300%.
Alle warteten darauf, dass die unsinnige Abstandsregelung zwischen Windkraftwerken und Wohnbebauung in NRW, die wir den Landesregierungen unter den Ministerpräsidenten Rüttgers und Laschet zu verdanken hatten, aufgehoben werden würde.
Grüne Landespolitiker leisteten da ganze Arbeit und letzte Woche fiel die unsinnige pauschale Regelung. Jeder Fall sollte einzeln betrachtet werden, bezüglich einer möglicherweise vorhandenen Störung.

Wer jetzt allerdings dachte, im Sinne der Energiewende, die Sektkorken knallen lassen zu können, hatte die Rechnung ohne die Regionalräte Arnsberg und Münster gemacht.

2023

Was nützt es da noch berechtigte Kritik an den Bayern zu üben?


15.09.2023

Ein stilles Massaker

Insektenkiller - Wie Chemie-Riesen unser Ökosystem zerstören
Der Schutz unserer Umwelt, unserer Mitwesen, der ganzen Ökosysteme ist und war eine der wichtigsten Legitimationen Der Grünen.
Wer bereits in den Sechzigern und Siebzigern auf dem Planeten weilte, kann sich gut erinnern, bei einer längeren Autobahnfahrt musste man regelmäßig mit einem speziellen Schwamm die Insektenreste von der Windschutzscheibe entfernen. Heute ist das nicht mehr nötig.
Warum?
Nachdem man alle erdenklichen Überlegungen abgeschlossen hat, bleibt nur noch ein einziger wirklicher Grund übrig.

Seit 1950 hat unser Planet etwa 75% der weltweiten Insektenmasse verloren.

2023

Mit seinen Nahaufnahmen von Insekten wirkt dieser Film wie eine Ode an die Schönheit der Natur, doch gleichzeitig prangert er deren Bedrohung durch den massiven Einsatz von Neonikotinoiden an, sogenannten "systemischen" Insektiziden, die sich in allen Pflanzenzellen ausbreiten. Untersuchungen belegen, dass Chemikalien dieser Art auch die Gesundheit des Menschen beeinträchtigen.

Vor 30 Jahren musste ein Autofahrer etwa alle zwei Stunden einen Halt einlegen, um die Windschutzscheibe von Insekten zu reinigen. Heute kann er ganz Europa durchqueren, ohne auch nur ein einziges Mal vom Scheibenwischer Gebrauch zu machen, denn seit den 1990er Jahren ist die Gesamtbiomasse der Insekten um 75 Prozent zurückgegangen. Schuld daran ist der massive Einsatz von Neonikotinoiden, sogenannten "systemischen" Insektiziden, die sich in allen Pflanzenzellen ausbreiten. Sie sehen aus wie bunte Bonbons und scheinen völlig harmlos, doch sie haben eine stark toxische Wirkung. Weil immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen vor den katastrophalen Folgen dieser Nervengifte warnen, setzen die Multis alles daran, den Kausalzusammenhang zwischen ihren Produkten und dem Insektentod zu vertuschen. Sie finanzieren unseriöse Studien, üben Druck auf Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen aus, betreiben intensive Lobbyarbeit bei den Regulierungsbehörden und versuchen mit allen Mitteln, Einschränkungen und Verbote zu verhindern oder zu umgehen. Unterdessen schreitet das Insektensterben mit nie dagewesenem Tempo voran. Weil Insekten aber eine zentrale Rolle als Bestäuber und Teil der Nahrungsketten spielen, zieht die radikale Dezimierung alle Ökosysteme in Mitleidenschaft: Fischen und Vögeln geht das Futter aus, so dass sie ebenfalls immer weniger werden. Zudem belegen jüngere Studien, dass die Chemikalien auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen.



05.09.2023

Antisemitismus…

wird heute als Judenfeindlichkeit angesehen.

Eigentlich ist das so nicht richtig, aber weil alle sich auf diesen Fehler geeinigt zu haben scheinen, betrachten wir es hier ähnlich.

(Semiten und damit Semitismus oder auch Antisemitismus geht auf den Sohn Noahs Sem zurück, von dem viele Völker abstammen sollen, aber eben nicht die Israeliten, die von Ham abstammen sollen.)

In den letzten Wochen und Tagen wurden wir mit einem Antisemitischen Flugblatt von 1988 konfrontiert, das sich tatsächlich gegen Juden richtete.

Heute jährt sich eine abscheuliche antisemitische Aktion zum 51sten Mal und die Medien scheinen es nicht zu erwähnen.

Die Olympischen Sommerspiele fanden in München statt – uns wurde gesagt, das sei so ein seltenes Ereignis, Olympische Spiele im eigenen Land, dass wir sie genießen sollten, denn so etwas würde es zu unseren Lebzeiten sicher nicht mehr geben, wie auch das Zweite Vatikanische Konzil, das 1965 zu ende ging.
Robert Lembke war der Schirmherr und die Spiele sollten ein Jahrhundertereignis werden, zumindest für unser Land, hatte es in dem Jahrhundert doch schon einige Ereignisse gegeben, die der Welt im Zusammenhang mit Deutschland in negativer Erinnerung blieben.
Im Olympischen Dorf in München wohnten die Spitzensportler aller Nationen des Planeten und der Zeit.
Auch die Israelische Olympiamannschaft war angereist, angesichts des „Dritten Reiches“ auf jeden Fall eine Erwähnung Wert, denn dass die Israelis sich in unserem Land nun sicher fühlten erfüllte uns alle mit Stolz, auch wenn wir erst nach 1945 geboren waren.

Dann kam Dienstag der 05.09.1972
Die XX. Olympischen Spiele 1972 in München sollten als „Fest des Friedens“ in die Geschichte eingehen.

Doch es kam anders:
Am 5. September 1972 nahmen Palästinenser die israelische Olympiamannschaft als Geiseln. Bei der gescheiterten Befreiungsaktion starben insgesamt 17 Menschen.

Ja, an diese Ereignisse erinnert man sich ein Leben lang.

Heute, am 05.09.2023 eröffnet Olaf Scholz in München die IAA und wird sicher einige angemessene Worte finden.

2023


12.06.2023

20 Jahre Bezirksverband Westfalen

1995 hatte das Büro von Irmingard Schewe-Gerigk, Bundestagsabgeordnete aus Herdecke, die umliegenden Kreisverbände nach Hagen eingeladen, um letztlich sicher zu stellen, dass im Landtag und Bundestag auch die kleinen Kreisverbände eine Chance auf Vertretung haben.
Irmingard Schewe-Gerigk war für die Grünen des Ennepe-Ruhr-Kreises seit 1994 im Bundestag und vertrat die Meinung, eine Vernetzung der Kreisverbände könne zu einem größeren und verlässlicheren Gewicht bei LDKs und da besonders bei Aufstellung der Listen für die Bundes- und Landtagswahlen führen.

Die Notwendigkeit des Organisierens wurde von Niemandem in Zweifel gezogen. Die ländlicheren Kreisverbände fühlten sich allerdings bei dem angedachten Konstrukt nicht ausreichend berücksichtigt.

Erst am 9. März 2001, als Claudia Roth erstmals zur Bundessprecherin gewählt wurde, wurden die Ersatzdelegierten des Kreises Soest, erstmals von Adrian Morck aus Unna angesprochen, bezüglich einer Vernetzung der Kreisverbände. Auch damals war es zeitweise so, dass man nicht genug Ersatzdelegierte haben konnte.


2023

Man plante einen Bezirksverband, in dem sich die Kreisverbände wiederfinden konnten, die nicht zum Ruhrgebiet, nicht zur Rheinschiene und nicht zu Ostwestfalen gehörten. Der Grundgedanke war tatsächlich damals, einerseits das Problem, dass wir nach Manfred Such aus Werl, der mit einer Unterbrechung bis 1998 im Bundestag war, keinen direkten Ansprechpartner mehr im Bundestag hatten und dass ebenso im Landtag keine Chance bestand einen Kandidaten unserer Kreisverbände auf einem aussichtsreichen Listenplatz zu positionieren.
Nach lockeren Kontakten kam es dann 2002 zur Einladung zur Gründung des Bezirksverbandes „Westliches Westfalen“, dem die Kreisverbände Borken, Coesfeld, Hamm, HSK, MK, Münster, Olpe, Siegen-Wittgenstein, Steinfurt, Unna und Warendorf angehören sollten.

2023
Nicht nur damals nannte ich diesen Bezirksverband, der heute Bezirksverband Westfalen heißt, „Restliches Westfalen“.

Eine Anekdote am Rande:

„Der damalige Kreisvorstandssprecher des Kreisverbandes Soest hat uns die Teilnahme an der Gründungsversammlung explizit verboten.“

Wir fragten ihn dazu, wie er uns denn aufzuhalten gedenke.
Übrigens hatte es, bevor wir 1995 nach Hagen zur Besprechung mit Irmingard Schewe-Gerigk fuhren, auch eine Sondersitzung, eine Kreisdelegiertenkonferenz gegeben. Jürgen Kretschmer und ich brauchten eine halbe Stunde um die anderen Delegierten von einer Teilnahme zu überzeugen.
Heute gibt es im Kreis Soest wohl kein grünes Mitglied mehr, das den Sinn, die Teilnahme und damit die Gründung des Bezirksverbandes in Frage stellt.
2023
Foto Dagmar Hanses


Gestern, am 11.06.2023 war das Jubiläum 20+



17.05.2023

80 Jahre Möhnekatastrophe

Ein historisches Datum.

Anlässlich des 17.05.1943, als in der Nacht um 0:49 h durch alliierte Bomber ein Loch in die Sperrmauer der Möhnetalsperre gebombt wurde.
Die 11 bis 12 Meter hohe Flutwelle richtete noch in Hagen und Essen Schäden an.
Bis heute ist nicht bekannt, wie viele Menschen in den Fluten umkamen, da die Zahl der Zwangsarbeiterinnen, die in Neheim bei der Arbeit in ihren Arbeitsbaracken ertranken, widersprüchlich ist.

Die Gedenkveranstaltung in der Nacht vom 16. auf den 17.05.2023 war so bewegend, dass sich sicher jeder Teilnehmer den Rest seines Lebens daran erinnern wird.

Wir wuchsen auf, geboren nach dem Krieg, und hörten von Müttern und Tanten, selten von Vätern und Onkeln, wie sie die Bombennacht erlebten.
Das katastrophale Ereignis hatte sich tief in das Gedächtnis der Menschen eingebrannt, die genau erklären konnten, warum sie überlebt hatten. Wir wussten, dass wir nur lebten, weil unsere Mütter in der Nacht die richtigen Entscheidungen trafen. Die Mutter des Autors blieb in der Regel bei Luftalarm im Bett, weil sie am nächsten Morgen wieder zur Arbeit musste. In dieser Nacht stand sie, entgegen ihren Gewohnheiten, mit Verwandten auf der Straße vor dem Haus in Neheim. Um zum zugewiesenen Bunker zu gelangen, hätte sie das Möhnetal durchqueren müssen.
Die Temperatur sank innerhalb einer halben Minute um etwa 10° und ein unheilkündendes Rauschen wurde immer lauter.
Die Entscheidung, nicht zum Bunker zu gehen, war die richtige.

Die Veranstaltung der letzen Nacht war ein Ereignis der Versöhnung.
Klar haben wir alle ein friedvolles Verhältnis zu den Briten.
Wir haben Freunde und Verwandte, die in England und Schottland leben.
Wir kennen es nicht anders, als dass UK unser befreundeter und verbündeter Staat ist.


2023
Noch vor zehn Jahren war die Gedenkveranstaltung auf der Mauer eine durch Briten erfolge Beweihräucherung der Bomberpiloten, die namentlich genannt wurden und über deren Verbleib umfassend informiert wurde.

Nun 2023, Dr. Owen, britischer Historiker, sagte, und das traf auf viele Anwesende ebenso zu: „I was born in the fities!“
2023
Die Zeitzeugen werden immer weniger und das Gedenken des Ereignisses findet nun unter Freunden statt, die in ihrer ganzen Lebenszeit die Menschen des jeweils anderen Landes nicht zum Feind hatten.
Am Ende wurde die dritte Strophe aus dem Protestlied „We shall overcome…“ gesungen.
Hand in Hand –
„We walk hand in hand, we walk hand in hand, today!“

Für den Autoren ist besonders bewegend, die Ereignisse der letzten Nacht mit der Gedenkfeier 2013 zu vergleichen.

Eine Erinnerung, die ich nicht missen möchte.

Udo Müller-Christian



23.03.2023

2022




08.03.2023

PFOA/PFAS ist überall

Wir erinnern uns noch an 2006, als man durch Zufall PFT im Wasser der Ruhr feststellte.

Austauschstudenten wunderten sich, auf was für Stoffe in den USA die Trinkwasserversorgung getestet wurde...
Letztlich aus völlig irrelevanten Gründen, ohne ein positives Ergebnis zu erwarten, testete man dann auch mal das Wasser aus der Ruhr.
Bingo wäre hier ein unpassender Ausdruck.
In Ruhr, Möhne und Möhnesee wurde PFT gefunden.
Damals benutzte man nur diesen Begriff für Stoffe, die heute als PFOA bekannt sind.

Bei der Suche nach der Ursache wurde ein Feld bei Rüthen ausfindig gemacht, auf dem Stoffe gelagert worden waren, die der heimischen Landwirtschaft als Dünger und Bodenverbesserer verkauft wurden. Später gab es auch die Behauptung, man hätte den Bauern eine Prämie bezahlt, wenn sie die Stoffe auf ihren Felder ausbrachten.

Das Wasserwerk am Möhnebogen in Arnsberg Neheim baute schnell Aktivkohlefilter ein, obwohl verantwortliche Politiker das nicht wollten, um die Bevölkerung nicht unnötig zu verunsichern.

Die Medien warnten, wie hier eine Meldung aus der TAZ.

2022

Noch heute existiert eine Warnung zum Verzehr von Fischen aus den betreffenden Gewässern.

2023

Nun sind die Gegenden um Rastatt und Altötting stark betroffen und die dortigen Leiter der Wasserwerke greifen auf die Erfahrungen aus dem Kreis Soest und des Wasserwerks Arnsberg zurück.

Hier geht es zu einem Beitrag von Planet-Wissen vom 08.03.2023 zu dem Thema.


2023


03.03.2023

Flora - Fauna - Habitat

Gehölzpflege, so heißt das tatsächlich, soll dafür Sorge tragen, dass der Grünwuchs nicht Wege, Straßen und Felder überwuchert.

Leserbrief an den Anzeiger von Klaudia Seltmann. (Der Anzeiger hat einige Passagen in einem Artikel vom 02.03.2023 gedruckt)

Alle Jahre wieder….wenn im Oktober der Vogelschutz endet, rückt Straßen NRW aus um zu fällen, schneiden, häckseln und mulchen. Dabei wird ohne erkennbaren Sinn alles gerodet, was vor dem Schneidwerk steht. Das Schnittgut wird gehäckselt und abgefahren, vermutlich als Holzschnitzel teuer verkauft. Der Boden teilweise bis unter die Grasnarbe gemulcht. Zurück bleiben ein paar traurige Stümpfe, welche mit Glück erst in einigen Jahren wieder zu Sträuchern werden. Um innerhalb weniger Stunden wieder bis zum Boden geschnitten zu werden. Nicht einmal stillgelegte Strecken (alte B516, Sackgasse) sind vor diesem Wahnsinn sicher.

Diese Maßnahmen hinterlassen nicht nur bei mir Fassungslosigkeit, Trauer und Wut.

Die Sträucher sorgen für Unterschlupf, Nahrung, Nistplätze für unsere Vögel und Insekten. Sie binden CO² und geben Sauerstoff ab. Im Laub haben sich einige Tiere zur Winterruhe versteckt. Durch das maßlose und rigorose Roden werden dem Boden dauerhaft Nährstoffe entzogen und die langsam wachsenden Sträucher haben kaum eine Chance.

Mittlerweile weiß jedes Kind, dass der Klimawandel ein ernstes Problem darstellt und wir unsere Natur dringend schützen müssen. Dazu gehört auch eine sinnvolle Baumpflege, also nur dort, wo tatsächlich eine Gefährdung durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume besteht. Durch einen sanften Rückschnitt könnten auch Hecken entstehen, welche weiterhin Schutz und Nahrung bieten.

Eine radikale Rodung ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Der Klimawandel hat bereits vieles zunichte gemacht. Der Borkenkäfer ganze Wälder gerodet. Die Trockenheit im Sommer bedroht die restlichen Bäume, der Zustand unserer Wälder ist Besorgnis erregend. Viele Arten stehen auf der roten Liste, die täglich länger wird.

Bleibt die Frage nach dem Sinn dieser Maßnahmen. Haben die Mitarbeiter nichts anderes zu tun? Oder geht es wieder einmal um Geld (Verkauf der Holzschnitzel)?

Immer mehr Menschen denken um und versuchen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, der Natur Gutes zu tun. Jeder Häuslebauer kann ein Lied über Auflagen zum Ausgleich der Versiegelungen singen, die Landwirte unterliegen ebenfalls immer strengeren Regelungen. Lediglich Straßen NRW scheint von Regelungen zum Schutz der Natur nicht betroffen zu sein. Sie haben scheinbar noch einen anderen Planeten zur Verfügung. Auf jeden Fall haben die Verantwortlichen wohl keine Kinder. Dabei wäre es in diesem Fall so einfach….

Weniger machen und der Natur ihren Raum lassen.

So weit Klaudia Seltmann



Worauf die Überschrift schon hinweist, bei der Dezimierung der Flora gibt es einen direkten Einfluss auf die Fauna und das Habitat.
Nichts steht alleine und kann ohne das andere.
Ohne Bäume, Büsche und Stauden können Insekten nicht überleben; ohne Insekten gibt es keine Nahrungsgrundlage für Vögel und ohne Vögel und andere kleinere Tiere fehlt den Greifvögeln das was sie zum Überleben brauchen.
Auf Sitzplätze, Nistplätze und Versteckmöglichkeiten sind wir noch gar nicht eingegangen.
Was wir auch beachten müssen, ist das Problem, dass Insekten und Vögel unsere Schilder, wenn sie aufgestellt würden, nicht lesen können.
Was sie brauchen, wenn wir derart massiv in ihren Lebensraum eingreifen, ein alternativer Bereich, in dem sie ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen können.
Man kennt das von Biotopverbundsystemen.
Im landwirtschaftlich genutzten Bereich gibt es nur die übrig gebliebenen Bäume und Sträucher an den Wegesrändern und die Bereiche innerhalb der Dörfer, die immer häufiger durch Steingärten und andere Formen der Gestaltung, die letzten Zufluchtsorte verschließen.
Apropos Zufluchtsorte, über das Bild des Fasanenhahns, der im Winter Zuflucht fand, kommt ihr zum Atrikel von Klaus Bunte im Soester Anzeiger vom 02.03.2023


2023

14.02.2023

Vogelschutz

Nach 28 Jahren wieder am Anfang.

1995 nach der Gründung des Ortsverbandes Ense war es für uns an der Tagesordnung, die Fragen der ansässigen Zeitungen zu beantworten, war es doch etwas neues, dass sich Leute zusammen gefunden hatten und einen Ortsverband von und für „BÜNDNIS90/Die Grünen“ gegründet hatten.
Klar war, dass da auch besonders der Naturschutz und der Baumschutz erwähnt wurden.

Tage später lasen wir in der Zeitung:
„Wir brauchen hier keine Grünen, wir sind doch nicht in Castrop-Rauxel!“

Hintergrund war die Befürchtung, wir könnten auf die Idee kommen, Bäume in Ense unter Schutz zu stellen.
In Ense hätten wir wohl genug umgebende Natur, da wäre so was nicht nötig – Vögel und Insekten gehörten in den Wald und nicht in die Wohngebiete.

„Wir brauchen hier keine Grünen, wir sind doch nicht in Castrop-Rauxel!“

Wenn wir nun durch den Arnsberger Wald fahren und die entwaldeten Flächen sehen, freuen wir uns über jeden Baum und jeden Strauch, der übrig blieb.
Doch diese Freude wehrt nur kurz.
Am nächsten Tag kommen beauftragte der Gemeinde, des Kreises oder von Straßen NRW, werfen ihr Fichtenmoppet an und machen DEM ein Ende.
Natürlich bewegt man sich dabei vorwiegend in den gesetzlichen Vorgaben.
Natürlich rasiert man nur den Bereich, für den man zuständig ist.
Dabei scheint es nicht möglich zu sein, zu sehen, dass etwa 100 Meter weiter, in anderen Zuständigkeitsbereichen genau so gründlich rasiert wird.
Wenn schon die damit befassten Menschen die Zusammenhänge nicht sehen, wie sollen sie dann von den dort wohnenden Vögeln überblickt werden.
So ein Vogel weiß ja noch nicht mal, wo das Vogelschutzgebiet beginnt und wo es endet – wie auch?


2022

Da muss man sich auch nicht wundern, wenn eine Waldohreule im heimischen Garten am Tage schläft, weil sie irgendwo ihre Ruhe finden muss, wenn ihr ureigenster Lebensraum im Rahmen der Gesetze immer weiter reduziert wird.

2022


Vogelschutz muss man wollen.

Was bewegt eigentlich einen Sperber dazu in einen Wintergarten zu geraten, sich mit Katzenfutter versorgen zu lassen und nach Stunden gesättigt und ausgeruht weiter nach einem artgerechten Lebensraum zu suchen?


2022




2022


02.12.2022

Biodiversität

Kommende Woche beginnt die Biodiversitätskonferenz in Montreal. Umweltministerin Lemke erhofft sich davon ein verbindliches Abkommen, mit dem 30 Prozent der Erde geschützt werden.



Der Biodiversitätsgipfel in Montreal werde ein Erfolg, wenn die "internationale Staatengemeinschaft verbindliche Ziele für den globalen Naturschutz" finde, so die Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Bündnis 90/Die Grünen.




07.10.2022

Europarat kritisiert Deutschland

"Der Europarat hat in Deutschland gravierende Defizite beim Schutz von Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer Gewalt festgestellt. Zwar seien einige Entwicklungen im deutschen Strafrecht begrüßenswert, teilte die Expertengruppe des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Grevio) in ihrem ersten Bericht über Deutschland mit."

Besonders in ländlichen Gegenden fehlten demnach Frauenhäuser und eine begleitende Infrastruktur.

Dieses Problem ist nicht neu und es ist nicht unbekannt.

Anlässlich des 100. Weltfrauentages 2011 war die damalige Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens in Soest, um auf die prekäre Situation des Schutzes von Frauen ein zu gehen.
Denn die Vorgängerlandesregierung undter Jürgen Rüttgers CDU hatte von 2005 an die Stellen in den Frauenhäusern um die Hälfte reduziert.

Das untere Bild fungiert als Link zum Originalartikel der Soester Grünen von 2011.


(Auf dem Bild sind zu sehen: v.l. Anne Richter (Bündnis 90/Die Grünen), Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen und Erika Denker (beide Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.), Ministerin Barbara Steffens und Annette von dem Bottlenberg (Bündnis 90/Die Grünen) veranstalteten das Fest zum 100. Internationalen Frauentag in Soest.)



17.08.2022

Fracking bei uns?

Angesichts der wieder aufflammenden Diskussion bezüglich Fracking in Deutschland haben wir hier die „Dokumentation von Josh Fox durch den Sender ARTE“ verlinkt.
Die Sendung zeigt eindrucksvoll die Folgen des Frackens in den USA.

Der Film ist in deutscher Sprache bei YOUTUBE komplett verfügbar.

Der Film dauert eine Stunde und 42 Minuten und sollte von jedem gesehen werden, der glaubt, eine solche Technologie sei beherrschbar.
Und wenn wir heute sagen würden, ja wir fracken, hätten wir erst 2029 mit einer Gasnutzung aus dieser Technologie zu rechnen, die übrigens in GB eingestellt wurde, weil dadurch Erdbeben ausgelöst wurden.




01.08.2022

Doch nur Dampfmaschinen...

Als James Watt die Dampfmaschine erfand, konnte er nicht ahnen, dass sie bis ins 21. Jahrhundert die Quelle der Kraft bleiben würde und dass man bis dahin kaum viel mehr verbessert hatte, als das Brennmittel.
Wobei verbessert in diesem Zusammenhang einen bitteren Beigeschmack hat.
James Watt benutzte Kohle, um dem Wasser im Kessel so richtig ein zu heizen und reicherte damit natürlich die Atmosphäre mit Rauch und CO² an.

2022

Wir benutzen heute Gas, Atombrennstäbe und, eben auch, Kohle.
Wir erhitzen damit Wasser und der Druck des Wassers treibt Generatoren an, um Strom zu erzeugen.

Bei Regenerativen Energien sieht es anders aus – Windenergie wird direkt durch die Drehbewegung der Rotoren verstromt, ebenso wie es bei Wasserkraftwerken geschieht, in denen durch die Drehbewegung der Turbinen Strom erzeugt wird.

Im Grunde genommen würden wir heute noch zu Ehren James Watts Strom erzeugen, hätte es nicht ein Umdenken in Richtung der Regenerativen Energien gegeben, die ja letztlich nichts anderes sind, als verschiedene Wege zu nutzen, Solarenergie in Strom zu verwandeln, denn ohne die Sonne gibt es keinen Wind und keinen Regen, so wie es ohne den Mond keine Gezeiten gäbe.

Ja Herr Söder, auch Atomkraftwerke erzeugen Hitze und die könnte man nutzen. Man könnte sich da mit einer Thermoskanne Wasser für den heimischen Kaffee holen oder Fernwärmeleitungen…
Doch halt, wer keine Stromkabel verlegen will, wird sicher auch keine Fernwärmeleitungen haben wollen.





04.07.2022... Independence Day

Ein weiterer Puzzlestein, der zur Gründung der Grünen führte

Am 04. Juli 1981 fuhren wir in einem Bus nach Essen.

Als Willy Brand die Vermummung erfand.

Auch wenn es immer gegen Atomkraft ging, an diesem Samstag ging es um mehr.
Es war eine Friedensdemonstration, die gegen den Natodoppelbeschluss und die damit verbundene Stationierung von Pershing Raketen gerichtet war – wir erinnern uns an Udo Lindenberg, der in den Achtzigern sagte: „Keine SS-20 und keine Pershing!“
Zu der Zeit war Helmut Schmidt Bundeskanzler, ein wichtiger Umstand, der später im Text noch Bedeutung erlangt.
Wir fuhren mit dem Bus nach Essen und wussten, dass da Petra Kelly, Heinrich Böll und Uta Ranke-Heinemann reden würden.
Was sie sagten war für uns nicht direkt wichtig, denn sie sagten genau das, was wir empfanden, sie waren auf unserer Seite. Sie waren für Frieden und Abrüstung, in einer Zeit, in der das noch keine Selbstverständlichkeit war. In einer Zeit, in der Niemand ahnen konnte, dass 1989 die Mauer fallen würde, von der wir dachten, sie würde ewig bestehen bleiben.
Auf irgend eine Weise haben wir durch unsere Friedensbewegung zum Mauerfall beigetragen, denn der KGB meldete dem Kreml genauere Zahlen, als sie bei uns in der Tagesschau verkündet wurden.

Schon auf dem Weg vom Bus zum Ort der Kundgebung wurden wir fotografiert. Kaum zu glauben, dass so viele Journalisten ein Interesse hatten, jeden einzelnen Demonstranten abzulichten.

Bei Friedensdemonstrationen in den Siebzigern und Achtzigern wurden wir kontrolliert und überwacht als wären wir Vaterlandsverräter, als die wir auch tituliert wurden. Man nahm uns die Besenstiele für unsere Transparente ab, um sie später gegen uns verwenden zu können.
Wenn wir gegen Atomkraft demonstrierten, waren wir eine solche Bedrohung für den Atomstaat, dass gewaltsame Ereignisse immer wieder vorkamen – Gewalt geht und ging vom Staat aus.
Wir lebten allgemein mit einer ständigen atomaren Bedrohung und waren uns bewusst, von irgendwelchen Uniformierten abhängig zu sein, die vor irgendwelchen Roten Knöpfen saßen, um die Atomraketenarsenale des jeweiligen Staates zu aktivieren, deren Aktivierung zur Folge haben würde, dass auch in den anderen Staaten Uniformierte auf ihre jeweiligen Roten Knöpfe drücken würden.
Es gab die Meldung, durch die Atombomben könne man die Erde 32 mal entvölkern.
Wer also gegen Atomkraft demonstrierte, hatte beides im Blick, die militärische Nutzung durch Atombomben und Raketen und die Atomkraftwerke, deren Reststoffe Jahrmillionen strahlen würden.
Wie konnte man nachfolgende Generationen über die Jahrtausende hinweg vor den Gefahren warnen?
Es gab schon die Überlegung, ein religiöses Tabu für das Betreten bestimmter Gegenden des Planeten zu manifestieren, um die Verstrahlung der folgenden Generationen zu vermeiden.

Wer unter solchen Bedingungen nicht zu Demonstrationen ging, musste entweder in der Schule nicht aufgepasst, oder oft gefehlt haben.

Parallel zur Demonstration in Essen fanden noch Demos in West-Berlin, München und Hamburg statt. Die Veranstalter hatten natürlich andere Zahlen, als die Pozilei, die in gepanzerten Mannschaftswagen mit Gummiknüppeln ihrem Einsatz entgegenfieberte, die auf den Moment wartete, ihren Instinkten freien Lauf zu lassen.
Ich hatte am Sonntag danach Dienst auf der Intensivstation im Krankenhaus, denn ich hatte mit einer Kollegin getauscht; ich musste also zum Dienst erscheinen.

Im Zusammenhang mit den Fotografierenden fielen uns dann erstmals Demonstranten auf, die sich mittels eines Bettlakens kostümiert hatten, mit Augenlöchern, um sehen zu können. Auf den Laken war zu lesen:

„Ich bin Sozialdemokrat, ich bin auch für Frieden!“

Und da sind wir bei Willy Brandt, der damals das schönste Amt nach dem Lieben Gott inne hatte, er war SPD-Vorsitzender.
Als SPD-Vorsitzender fühlte er sich wohl berufen seinem Nachfolger im Kanzleramt, Helmut Schmidt, den Rücken zu stärken, der damals für den Natodoppelbeschluss eintrat.

Willy Brandt, genau der Willy Brandt, für den wir 1974 Wahlwerbung gemacht hatten - WILLY WÄHLEN - hatte am Abend zuvor in der Tagesschau bekannt gegeben, wenn Sozialdemokraten auf solchen Demonstrationen identifiziert würden, müssten sie aus der Partei ausgeschlossen werden.

„Ich bin Sozialdemokrat, ich bin auch für Frieden!“

Auf diese Weise gab es erstmals Menschen auf Demonstrationen, die vermummt waren.

Wie wir heute wissen, ging aus einem Teil der Friedensbewegung die Partei der Grünen hervor.

(Der Independence Day der Amis fiel und fällt auf dieses Datum, das war uns erst ab 1996 bewusst. 1776 erklärten sich die Amis von den Briten unabhängig und wir gingen 1981 für die Unabhängikeit von Atomkraft auf die Straßen – immer in der Gefahr schwebend, von irgendwelchen Uniformierten zusammengeprügelt zu werden, weil wir für Frieden und Abrüstung waren.)






02.05.2022

Unsere grüne Baumspende für den Spielplatz in Lüttringen:

Eine Kastanie, damit die Kinder im Herbst kreativ basteln können und die Mütter darunter im Sommer den Schatten auf einer Bank genießen können.

2022

2022

26.04.2022

Historisches Datum, aktueller Bezug

26.04.1986 - Tschernobyl

Wer zu der Zeit bereits gelebt hat, kann sich sicher noch gut erinnern, was er an diesem 26.04.1986 gemacht hat und was sich durch dieses Ereignis in seinem persönlichen Leben geändert hat. Der Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine geriet außer Kontrolle und blies radioaktive Wolken in die Welt - bei Ostwind.
In der Landwirtschaft wurden die Tiere von den Weiden geholt und einzelne Bauern waren gezwungen das Tierfutter aus Südfrankreich selbst ab zu holen.
Mütter überdachten wo sie die Lebensmittel für ihre Kinder kauften und auch "Ungrüne" bekamen kurzfristig kalte Füße.

Und jetzt, angesichts des Ukrainekonflikts erweisen sich die Geschichtskenntnisse vieler Zeitgenossen als rudimentär.
Wir haben mit einer atomaren Bedrohung gelebt und uns wurde immer wieder weisgemacht, die atomare Abschreckung sichere den Frieden. Die Menschheit war, wenn man einigen Experten glaubte, in der Lage, mittels der Atomraketen unsere Welt 32 mal unbewohnbar zu machen.
Nun haben wir Politiker deren Kriegsrhetorik immer unerträglicher wird, deren Rhetorik einer Rüstungsspirale gleich immer stärkeres Eingreifen unseres Landes fordert, genau des Landes, das in beispielloser Weise nach 1945 entnazifiziert wurde, zur Gewaltfreiheit erzogen und eine ewige Schuld mit sich herumträgt.
Die ewige Schuld bezieht sich auf das Geschehene, nicht auf das was ist.
Ewige Schuld kann man nicht abwaschen, indem man Kriege führt und immer stärkere Waffen fordert.
Vielleicht ist es in dieser Situation gut, nicht über Atomraketen zu verfügen, denn sonst würden die Kriegsteilnahmetreiber auch deren Lieferung und Einsatz fordern.


Moritz klebt Mona

2022

03.04.2022

Fracking in Ense???

Angesichts der Bundespolitik wieder auf dem Plan!?!?!?!?

Wir wollten es kaum glauben, aber vor ziemlich genau 10 Jahren war der Ortsverband der Grünen in Ense schon einmal mit dem Thema Fracking in Ense befasst.
Die Firma ExxonMobil Deutschland hatte sich damals die Bodenrechte bezüglich des Frackinggases - auch in Ense - gesichert.

Fracking ist ein Verfahren mit dem man im Boden gebundenes Gas mittels chemischer Substanzen in einen Zustand versetzt, der dazu geeignet ist, es abzusaugen und als Gas in Heizungen und dergleichen zu nutzen. In den USA wird das schon seit längerer Zeit gemacht und es gibt genug Dokumentationen zu den damit verbundenen Umweltschäden – hier sei nur ein Beispiel genannt. Es gibt Gegenden, in denen man beim Wasser aus der Wasserversorgung derart viele Gasbeimengungen hat, dass man direkt am Wasserhahn das Gas abfackeln kann.
Man benutzt dazu chemische Substanzen, deren Zusmmensetzung so geheim ist, dass über 800 chemische Verbindungen gar nicht deklariert werden, um gegenüber Konkurrenten einen Vorteil zu bewahren.

Vor zehn Jahren hatten wir zu dem Thema Wibke Brems als Fachreferentin zu Gast.
Um sich ein Bild vom Ort möglichen Geschehens zu machen und um auf die Gefahr aufmerksam zu machen, haben die Mitglieder des Ortsverbandes am 07. Mai 2012 den Westen Sieveringens aufgesucht.

2022

Klar ist, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt wurde und dass Politiker einiger Parteien, nicht der Grünen, alles getan haben, um den Ausbau zu verhindern und zu behindern.
Klar ist auch, dass wir mit Grüner Energie- und Umweltpolitik ein gutes Stück weiter wären.

Russisches Gas ist nicht die Lösung, aber FRACKINGGAS, woher auch immer auch nicht.

Was noch kein Mensch bedacht hat...

Wenn Herr Putin kein Gas mehr liefert, oder wir kein Gas mehr von ihm abnehmen, wie soll er da die Quellen schließen?
Was sollen die Russen mit den einmal erschlossenen Gasvorkommen machen, wenn sie sie nicht mehr nach Europa liefern können, aber der Druck immer noch vorhanden ist - denn man kann eine einmal erschlossene Gasquelle nicht einfach ausschalten?!

Eine Katastrophe, an die bisher kein Mensch gedacht zu haben scheint, wäre das Abfackeln des Gases oder das direkte Ablassen in die Atmosphäre - beide Möglichkeiten wären ein nie dagewesener globaler Klimakiller.



22.02.2022

Bäume sind mehr

Bäume sind mehr als das, was wir sehen

Nach drei Sturmereignissen hintereinander, in deren Zusammenhängen wir immer wieder von Bäumen hörten, die umgefallen sind und dabei Mensch und Material gefährdeten, muss man doch mal auf das eingehen, was einen Baum zum Baum macht.
Bei den Bäumen, die bedauerlicherweise nun Opfer der Stürme geworden sind, handelt es sich in der Regel um „Akrobaten“ die mittels eines Balanceaktes versucht haben stehen zu bleiben, obwohl Menschen vieles getan haben, um die Standsicherheit zu reduzieren.
Bäume haben nicht nur Stamm und Krone sondern ebenfalls ein weit verzweigtes Wurzelwerk, mit dem sie sich mit Nahrung und Wasser versorgen, mit dem sie sich aber auch im Boden verankern, um noch vielen Stürmen gewachsen zu sein.
Ein intakter Wurzelteller ist notwendig, um dem Sturm trotzen zu können.

Nun haben wir leider immer wieder Vorgänge menschlicher Natur, die genau diesen Wurzelteller gefährden, ja zerstören – sieht ja keiner.
Sieht ja keiner, wenn das Loch wieder zu gemacht wurde.


2022

Hier haben wir ein Beispiel aus einer Nachbarstadt.
Wie sollte dieser Baum Halt im Boden finden?
An was hätten sich seine Wurzeln halten können?
Welche Wurzeln?


2022
Hier sieht man auch eindrucksvoll, warum der Baum „keinen ausreichenden Wurzelteller“ mehr hat.
Sie wurden wegen des Bürgersteiges gekappt.
Natürlich gibt es immer Gründe, Bäume zu einem solchen Balanceakt zu verurteilen, aber es gibt auch Möglichkeiten, den Wurzelteller zu schonen und somit die Standsicherheit des Baumes zu erhalten.


2022

Aktiver Baumschutz findet auch unter der Erde statt.

13.02.2022

Bäume weichen für Bauprojekte

„Bäume weichen Tiefgarage“ von Sa, 12. Febr. 2022

Mir hat es diese Woche die Tränen in die Augen getrieben, als ich die Ortsmitte in Niederense ohne ihre wunderbaren alten Bäume sah. Ich kann die Bestürzung darüber auf Facebook gut verstehen.
Als grüne Ratsfrau stehe ich in einem inneren Konflikt zwischen Natur- und Klimaschutz und dem Wunsch der Bürger nach neuem Wohn- und Gewerberaum in Ense. Dieses Dilemma, vor das wir durch neue Bauanträge ständig gestellt werden, versuchen wir durch Innenraumverdichtung und höhere Bauweise abzumildern.
Ich bin der Meinung, dass wir alle viel klarer die Konsequenzen unseres Handelns überdenken sollten. Obwohl die Zahl unserer Bürger im Wesentlichen stabil ist, wollen wir mehr Fläche für uns selbst. Unsere Wohnungen und Industrieflächen werden stetig größer, was immer mehr fruchtbares Ackerland und kostbare Ressourcen verbraucht.
Machen wir uns ehrlich! Jeder für sich selbst! Wenn wir weiter ungebremst auf diesem Wachstumspfad sind, dann brauchen wir uns nicht zu beklagen, wenn alte Bäume für eine Tiefgarage gefällt werden.
Sind wir als Gesellschaft und jeder einzelne für sich selbst bereit, wirklich nachhaltig zu sein? Bei sich selbst anfangen, ohne auf den Anderen zu zeigen! Ich tue es für mich!

Dr. phil. Stefani Konstanti




Du hast da sicherlich recht, aber da sind wir doch nicht unbeteiligt.
Dem Bauvorhaben haben wir zugestimmt, der Kahlschlag war kein Geheimnis und dann die unheilige Verordnung pro Wohneinheit 2 Stellplätze vorzuschreiben.
Wenn wir was ändern wollen, dann sollten wir so wie ich geschrieben hatte, grundsätzlich eine neue Politik einfordern Alles andere fliegt uns um die Ohren.
Jochen Müther


17.08.2021

FASSUNGSLOS
Regierung? Was ist das?


Auch wenn wir immer weniger Dirigismus wollen,
in Krisensituationen muss man schon tätig werden.
Nur zwei Beispiele:

Da gibt es eine Flutkatastrophe, aber was macht der Katastrophenschutz?
Vier Tage zuvor wurde aus Großbritannien massiv vor den zu erwartenden Regenfällen gewarnt.
Sirenen? Die paar, die nicht abgebaut worden waren funktionierten nur zum Teil, das war aber erst ein halbes Jahr bekannt.
Ehrenamtliche Helfer berichten Erschreckendes und man kann nicht verstehen, was Behörden gemacht haben.
Die Wasser der Talsperren des Ruhrtalsperrenverbandes wurden so weit und so schnell wie möglich abgelassen, um den zu erwartenden Regenfällen Raum zu bieten - das erfährt man danach und fragt sich, warum ein Privatmann auf eigenes Risiko einen Abfluss freilegen muss, um einen Dammbruch der Steinbachtalsperre zu verhindern.


Da ziehen die deutschen Soldaten aus Afghanistan ab und jeder weiß, dass das Machtvacuum den Islamisten die Bahn für die Machtübernahme freimacht.
Die Botschaft warnt und die Bundesregierung backt Plätzchen.
Kaum zu fassen, während eine amerikanische Maschine 640 Gefährdete ausfliegt, schaffen unsere Bundesrecken gerade mal sieben Personen - ob die eine Cesna gechartert haben, wurde nicht bestätigt.
Die Älteren unter uns werden sich noch an Insterburgs Dreiparteienlied erinnern - der Text muss wohl dringend umgeschrieben werden.
Es ist eine Schande, was sich dieser Bundestag hier geleistet hat. Seit Jahren ist bekannt, dass die Taliban den Islam in der Form ihres Propheten Mohammed einführen wollen und genau so lange ist klar, was das für die "Kollaborateure der Ungläubigen" und deren Familien bedeutet.
Die direkte Einführung der Scharia ist vergleichbar mit der direkten Wiedereinführung der Inquisition bei uns.
Genau dazu gab es einen Antrag der Grünen am Mittwoch dem 23.06.2021 im Deutschen Bundestag, der von SPDU abgelehnt wurde.



Das sind nur zwei Beispiele für den Umstand, dass wir es wohl eher mit einer UNREGIERUNG zu tun haben.



24.07.2021

E-Mobilität, ein Opfer der POLITIK


Was Politik wirklich bewirken kann, sieht man eindrucksvoll an der E-Mobilität

Besser ausgedrückt, WAS POLITIK WIRKLICH und dauerhaft „VERMURKSEN“ KANN.

Tatsächlich liegen die Entscheidungen mehr als 66 Jahre zurück, die Entscheidungen, die die E-Mobilität in Europa und damit der ganzen Welt vernichtet haben.
Darum fehlen uns jetzt mehr als 66 Jahre Entwicklungszeit.
Die heute bekannten Vorteile waren schon in den Fünfzigern bekannt, Oberleitungsbusse sorgten für sauberere Luft in den Innenstädten und Kleintransporter fuhren elektrisch.
Mitte der fünfziger Jahre formulierten die Fachleute ihre Forderungen zur Weiterentwicklung, doch die Politik ignorierte sie:
Am 6. April 1955 verabschiedete der Bundestag das Verkehrsfinanzgesetz, das bis dahin bestehende steuerliche Vorteile für Elektroautos aufhob. „Steuererhöhungen bis zu 575 Prozent“ für manche Elektroautos waren die Folge, weil die Steuern für Elektroautos, die damals zu hunderten auf den Straßen fuhren, nun nach dem Gewicht berechnet werden sollten. Betroffen waren der DKW Schnellaster, die elektrischen Paketwagen der Post und andere. Das „trug wesentlich zum Niedergang des Elektrofahrzeugs ab den 1950er-Jahren bei“. So beschreibt es Joel Fischer in der Fachzeitschrift „Das Archiv“.

Hier geht 's zum Artikel von GUSTAV THEILE.
Und nun mag man sich fragen, wie und warum kann so etwas passieren?
Politiker vertreten doch wohl die Interessen des Volkes.
In diesem Falle sicherlich nicht.
Elektroautos fuhren in den Städten im Kurzstreckenverkehr und ebenfalls im Schwerlastverkehr, also da, wo es nicht auf Geschwindigkeit oder eine große Reichweite ankam, wo es von Vorteil war, leise zu fahren und innerhalb von größeren Gebäuden.
Mit der Entscheidung 1955 erreichte man, dass Kleintransporter und Zugmaschinen für schwerste Lasten aus dem Straßenbild spätestens verschwanden, wenn die neue Rechnung vom Finanzamt kam.
Sie wurden ersetzt durch Fahrzeuge, die ihre Betriebsstoffe aus der Petroindustrie bezogen und ihre Abgase genau da hinterließen, wo sie eingesetzt waren - vielleicht war das eine Art Vorteil, denn der Strom kam damals nur aus Kohlekraft.
Hätte man seinerzeit nicht diesen Fehler gemacht, würden wir seit dem immer noch von einer elektrischen Post beliefert, hätten Zugmaschinen, die schwerste Lasten Geräusch- und Emissionslos ziehen können und hätten seit dem sicher auch einige Nischen-PKW mit Elektroantrieb.
Weiter noch, es hätte innovative Ingenieure gegeben, die die Speichertechnik weiter entwickelt hätten und wir brauchten heute keine Brechstange anzuwenden, um einen Umstieg zu schaffen.
Unsere Politiker brauchten nicht den Ölscheichs in den Arsch zu kriechen und könnten dort mit Nachdruck die Einhaltung der Menschenrechte fordern.

Aber was hatte es denn damals für Gründe gegeben?
Helmut Schmidt hätte man als Zeitzeugen fragen können, denn er war damals im Bundestag in einer Oppositionspartei die möglicherweise ebenfalls mitgestimmt hat.
Aus heutiger Sicht kann man keine logischen Gründe finden. Vielleicht hat die Petrolobby schon damals einen ausreichenden Einfluss gehabt, die Politker "zu überzeugen" gegen jede Vernunft zu handeln.
Ich kann mich noch gut erinnern, in den frühen Sechzigern mit meinen Eltern im Hafen von Cuxhaven gewesen zu sein.
Dort wurden Schiffe entladen. Die Entladekräne wurden elektrisch betrieben.
Die großen und schweren Lasten kamen auf Tieflader und die wurden von Zugmaschinen gezogen, die kaum Geräusche machten und aus denen keine schwarzen Rauchwolken kamen.
Dieser Vorgang faszinierte mich derart, dass mein Vater Schwierigkeiten hatte, mich da weg zu ziehen.
Ich war begeistert zu sehen, wie die Zugmaschinen sich mit den tonnenschweren Lasten in Bewegung setzten und sie im Hafen hin und her transportierten. Zu der Zeit gab es einen direkten Gleisanschluss, um die Güter weiter zu transportieren.
Mein Vater erklärte mir das dann so:
„Die Zugmaschinen sind zu langsam und zu schwer. Die haben ja noch nicht einmal Luftreifen. Auf Straßen dürfen die sowieso nicht mehr fahren!“
Dass die Besitzer und Betreiber mit Strafzöllen belegt worden waren, die der Deutsche Bundestag beschlossen hatte, wusste ich zu der Zeit noch nicht.
Tatsächlich bewegten sie sich auf großen Vollgummireifen und mein Vater meinte ebenfalls, sie wären zu gefährlich, weil man sie nicht hören würde. Man könne leicht überfahren werden.

Jahre später brauchte man zwei dieselbetriebene Zugmaschinen um die schweren Lasten zu bewegen und die brauchten damals häufig neue Kupplungen.



Und es gab immer wieder Pioniertaten einzelner Ingenieure, die möglicherweise nicht schnell genug von ihren Vorgesetzten zurückgepfiffen werden konnten.
Hier ist der ElektroGT nur ein Beispiel von vielen.






18.07.2021


Aus aktuellem Anlass
Der Mensch und das Wasser

14.07.2021


Alle reden vom...


09.07.2021

Haben wir die Wahl?

Die bisherige Politik bringt uns in berechtigte Regressforderungen aus Brüssel, weil wir unser Trinkwasser nicht ausreichend vor Nitrat schützen und gleichzeitig in NRW das Landeswassergesetz dahingehend reformiert wird, dass Bauern endlich wieder direkt neben naturnahen Gewässern düngen können.
Eine Energiewende ist unverzichtbar und alle sagen uns, wie nötig sie sei und alle bekunden, da mit zu machen, ja es besser zu machen, als alle anderen.
Gleichzeitig haben wir seit 2005 den Beweis, dass es Parteien gibt, die keine Gelegenheit und keine Möglichkeit ausgelassen haben, die Energiewende platt zu machen, ja, die das sogar deutlich als ihre Ziele formuliert haben.

2020
Warum man ausgerechnet dieses Wahlversprechen eingehalten hat, sollte man mal die beteiligten Parteien fragen, die gerade in einer einträchtigen Koalition in Düsseldorf weiter machen und genau die genannten Ziele weiter verfolgen.
Da wird die Landschaftsvernichtung durch die Braunkohleindustrie weiter betrieben, um etwa 19500 Arbeitsplätze zu erhalten, während gleichzeitig 240 000 Arbeitsplätze in der Brange der Regenerativen Energien vernichtet werden und keiner schreit auf, denn diese Verspargelung der Landschaft soll ja nicht so weiter gehen – an malerische Kraftwerke in den Wohngebieten denkt dabei wohl keiner.

Die Abstände zu Müllverbrennungsanlagen sollte man sich mal im Gegensatz zu den Regelungen für Windkraft ansehen und sich fragen, was sich DIEJENIGEN, die Klima, Umwelt und Zukunft wie seit Jahren, nur verbal schützen wollen, dabei denken.
Wahrscheinlich, dass der Wähler ein weiter so und durch besser akzeptiert als alles andere und dass man nach der Wahl sowieso wieder macht, was man immer schon wollte, allerdings die Politik gegen Wind und andere regenerative Energien weiter fortsetzt, denn das Versprechen von 2005 ist offensichtlich das einzige, an das man sich hält.

Wie wichtig DENEN der Ausbau der Regenerativen Energie und der Umstieg auf E-Mobilität ist, zeigt schon ein Blick in die Welt.


Ein Ladekabel steckt im Ladepark für Elektroautos im Tankstutzen eines E-Autos.


Was William Voltz schon in den Siebzigern formulierte, kann man wohl nicht oft genug wiederholen:

Politik ist die Kunst,
dem Gegner Tiefschläge zu verpassen
und selber vor Schmerzen zu heulen!




19.06.2021

Klatsche für die Steinindustrie in Warstein?


Ein Kommentar von Bernd Müller, stellvertretender Vorsitzender des Regionalrates Arnsberg

"Die Bewilligung der Bezirksregierung Arnsberg für die Wasserentnahme aus der Lörmecke-Quelle ist bis 2044 gesichert.
Das ist doch mal eine gute Nachricht, die das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster schon am 2.6.2021 veröffentlicht hat.
Die zwei anderen guten Nachrichten stehen etwas versteckt in der Begründung des Urteils. Auf diese werde ich noch zu sprechen kommen.

2020
Aber zunächst ist festzustellen, dass mal wieder die Steinabbauindustrie in Warstein eine herbe Niederlage vor dem OVG hat einstecken müssen. Und die ist mit Risiken und Nebenwirkungen für sie selbst verbunden.

Denn sie haben letztendlich mit einem rechtlich und inhaltlichem „Rundumschlag“ versucht, eine Berufung gegen das erste Urteil des Verwaltungsgerichtes Arnsberg vom Juli 2018 zu erreichen.
Und sind damit krachend gescheitert.
Das Gericht wurde dann in einigen, für die Wasserwirtschaft wichtigen Punkten, außerordentlich deutlich.
Fangen wir mal mit dem „emotionalen“ Tenor des Beschlusses an. Das Gericht gelangt am Ende ihrer rechtlichen Beurteilung zu der Auffassung, dass die Vielzahl der fachlichen und rechtlich vorgetragenen Gesichtspunkte der Steinabbauindustrie nicht oder wenig komplex und damit für Juristen überschaubar seien.
Ganz offensichtlich ärgern sich die Richter des OVG`s über die Antragsteller. Sie schreiben am Ende der 42 Seiten langen Begründung, dass jedem Rechtskundigen nach Prüfung der einschlägigen Vorschriften hätte klar sein müssen, dass eine Berufung aussichtslos ist. Weiter heißt es: „Die Vielzahl der vorgebrachten Einwände besagt nichts anderes. Sie erhöht lediglich aufgrund der gebotenen Gewährung rechtlichen Gehörs den Begründungsaufwand.“ Zu Deutsch: die Arbeit, die den Richtern des OVG`s quasi zusätzlich gemacht worden ist, war völlig unnötig.
Neben dieser höchstrichterlichen, dicken Klatsche wegen der unnötigen Arbeit, trifft das Gericht noch interessante Aussagen – die die Steinindustrie sicherlich nicht hören wollte.
Ich will nur zwei interessante Details des Beschlusses nennen. Da ist zunächst die Frage des Nassabbaus, die permanent im Urteil thematisiert wird. Interessant ist die Feststellung, dass die Bezirksregierung, laut OVG, zurecht keinen Bedarf für einen Nassabbau bis 2044 festgestellt hat. Und die Steinindustrie konnte nicht nachweisen, dass diese Bedarfsberechnung falsch sei. Das heißt im Klartext, dass zumindest von dieser, sehr problematischen Abbauweise, in den nächsten Jahren keine zusätzliche Gefahr für die Quellen zu erwarten ist.
Für die zweite gute Nachricht belasse ich es mal einfacherweise den Richtern des Oberverwaltungsgerichtes es selbst sehr deutlich und verständlich klarzustellen:
„Der Vorrang ist der Wassergewinnung in den Bereichen zum Grundwasser- und Gewässerschutz einzelfallunabhängig und generell eingeräumt. Er beruht auf den potenziell wassergefährdenden Wirkungen des Abbaus oberflächennaher Bodenschätze und der Vorgabe des § 50 Abs. 2 WHG. Die Wassergewinnung geht in den betroffenen Bereichen aufgrund ihrer vorrangigen Bedeutung dem Abbau der Bodenschätze im Ausgangspunkt vor; der Abbau der Bodenschätze hat auf die Wassergewinnung Rücksicht zu nehmen und nicht umgekehrt.“ (Seite 27-28)
Als sachkundiger Bürger der SPD des Kreises Soest freue ich mich - genau so wie die Kreisverwaltung - über dieses Urteil - denn der Kreis ist Eigentümerin der Lörmecke-Quelle. Außerdem dürfte dieses Urteil künftig auch prägend sein, für eine noch ausstehende Bewilligung der Hillenbergquelle in Warstein. Das wäre wiederum gut für ganz Südwestfalen."

Bernd Müller, stellvertretender Vorsitzender des Regionalrates Arnsberg





06.05.2021

Don Quijote lässt grüßen



Das Trinkwasser in NRW ist gefährdet, die Regierung hat den Trinkwasserschutz aus dem Gesetz entfernt.
Nach über 25 Jahren Kommunalpolitik und über 50 Jahren politischem Engagement dann eine solche Erfahrung zu machen, ist mit Worten kaum zu umschreiben.


Seit 2009 gibt es die Initiative Trinkwasser zum Erhalt der Lörmecke Wasserversorgung im Raum Warstein…

Ach, um die Contenance zu wahren, lasse ich doch lieber Bernd Müller aus Geseke zu Wort kommen, den stellvertretenden Vorsitzenden des Regionalrates Arnsberg.


„Trinkwasserschutz – Nein Danke!

Letzte Woche ist es passiert: die FDP/CDU – Regierungskoalition hat das Landeswassergesetz zu Gunsten des erweiterten Stein- und Kiesabbaus in NRW geändert. Im Schleppnetz dieser Entscheidung – die sich gegen den Schutz des Trinkwassers richtet - war auch die AFD-Fraktion.

2020

Im Vorfeld hatten nicht nur große Wasserverbände, wie zum Beispiel Gelsenwasser und der Verband kommunaler Unternehmen gegen die Änderung des Gesetzes protestiert, sondern auch die Umweltverbände und Trinkwasserinitiativen aus Südwestfalen.
Der Kreistag Soest und der Regionalrat in Arnsberg – das für Südwestfalen zuständige politische Gremium - hatten Resolutionen gegen die Änderung des Landeswassergesetzes an die Landesregierung geschickt. Trotz einvernehmlicher Entscheidung für den Trinkwasserschutz in den Räten hat dieses Signal offensichtlich kein Gehör bei der Laschet-Regierung gefunden.

„Hieran sieht man, was in dieser Gesellschaft für die CDU und vor allem für die FDP – als Lobbypartei der Steinabbauindustrie- wirklich wichtig ist. Jedenfalls nicht der Schutz des Trinkwassers und der Flüsse. Ich halte das für unverantwortlich, den gesetzlich geregelten Schutz des Trinkwassers zugunsten wirtschaftlicher Einzelinteressen aufzuheben“, so Bernd Müller, Mitglied der SPD-Fraktion und stellvertretender Vorsitzender des Regionalrates.

Jetzt ist die Tür für die Sprengungen von Kalkgestein in Trinkwasserschutzgebieten in Südwestfalen weit auf. Das kennen einige in Warstein schon. Im Jahre 1969 war das Entsetzen groß, als die Hillenbergquelle durch eine Sprengung im Steinbruch quasi versiegt ist und die Bevölkerung ohne Trinkwasser auskommen musste. Mit der Erschließung der Hillenbergquelle II an anderer Stelle in Warstein konnte danach wieder Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden.
Nicht nur das: jetzt kann über die Veränderung des wichtigen § 37 Abs. 2 Landeswassergesetz auch tiefer - im Grundwasser - abgegraben werden. Im Jahre 2010 kam es bei einer „Fehlsprengung“ zu einer Trübung der Hillenbergquelle II.
Seit langer Zeit wird um das richtige Verhältnis zwischen Trinkwasserschutz und Steinabbau – vor allem in den Genehmigungsverfahren - in Südwestfalen gerungen. Das hat die Landesregierung jetzt deutlich zu Lasten des Trinkwasserschutzes geändert.
Auch im Hinblick auf den aktuellen Klimawandel mit deutlich wärmeren Jahren und Dürren müssen die Ressourcen von Grund- und Trinkwasser in NRW aktiv geschützt werden, ansonsten droht eine Trinkwasserknappheit.
Die Landesregierung hat übrigens in ihren Statements behauptet, dass Trinkwasser uneingeschränkt Vorrang vor anderen Wasserentnahmen hat. Das ist durch eine kleine Änderung im Gesetz nunmehr wieder aufgehoben worden. Die „Abwägungsentscheidungshilfe“ wer nun Trinkwasser im Not- und Krisenfall bekommen soll, soll durch eine – bisher noch nicht bekannte - Verwaltungsvorschrift geregelt werden. Mir schwant da nichts Gutes für die Bürgerinnen und Bürger.
Übrigens sind auch kleine und große Wasserläufe, also die sogenannten Oberflächengewässer, negativ von der Entscheidung betroffen. Denn jetzt dürfen wieder ganz nah an Gewässern Pestiziden und Herbizide sowie Dünger eingesetzt werden. Die Rückstände von nitrathaltigen Düngemitteln verbleiben über Jahrzehnte im Boden und verursachen jetzt schon in großen Teilen des Landes große Umweltprobleme.
Das Ökosystem in den Gewässern wird deutlich schlechter werden, obwohl Deutschland und damit NRW sich aufgrund der Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet hat, die Gewässerqualität zu verbessern. Das schmutzige Wasser landet in den Trinkwassertalsperren und muss aufwendig und damit teuer aufbereitet werden.
Bezahlt wird das natürlich vom Verbraucher; auch die im Ruhrgebiet. Die Talsperren in Südwestfalen speichern in regenreichen Zeiten Wasser und geben es in Trockenperioden in das Flusssystem ab. Diese Maßnahmen sichern einen ausreichenden Abfluss in der Ruhr und damit auch die Trinkwasserversorgung von 4,5 Millionen Menschen, Gewerbe und Industrie des Ruhrgebietes."

Bernd Müller, stellvertretender Vorsitzender des Regionalrates Arnsberg


15.04.2021

Initiative Trinkwasser Warstein







23.02.2021

Lokalzeit Südwestfalen
- Initiative Trinkwasser sieht Nachteile durch Gesetzesentwurf









Umweltschutz nur
ein Kollateralschaden


16.02.2021

Satire?


Anfänglich mutete der Artikel vom 13.02.2021 wie Satire an, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass es unseren Bauern ausschließlich um Ertrags- und somit um Profitsteigerung gehen könnte...

Da mittlerweile überall bekannt sein dürfte, das glyphosathaltige Breitbandherbizide zum Beispiel, bereits überall in unserer Umwelt und unseren Körpern zu finden sind und ihre Gesundheitsschädlichkeit keinesfalls geklärt ist, dürfte es bei diesen Bauern auch nicht bekannt sein, was genau bei ihnen auf dem Teller landet.
Anhand der Insektensterblichkeit durch Glyphosat, Neonicotinoide und andere Agrargifte sollten diese sogenannten Planzenschutzmittel nicht verharmlost werden, denn sie vernichten nicht nur jede Art von Wildpflanzen, sondern greifen auch direkt in den Organismus der Tiere ein.
Es ist für viele Verbraucher nicht möglich, sich mit Lebensmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau zu ernähren, dem zur Folge müssen sie mit Belastungen mit diesen Agrargiften rechnen, denn im Brot, Gemüse, Obst etc. sind längst Rückstände nachgewiesen, ebenfalls im Trinkwasser, in der Muttermilch und im Bier...
Ich würde mir ein Umdenken unserer konventionell anbauenden Bauern wünschen, da es doch das Recht eines Jeden sein sollte, sich mit unbelasteten Lebensmitteln zu ernähren.

Edeltraut Griese-Müller




Kommentar zur schwarz/
gelben (Gegen)Windpolitik

02.02.2021


Brief des Enser Bürgermeisters an Minsterin Scharrenbach



Der Brief unseres
Bürgermeisters


29.01.2021

Brief an Armin Laschet


Jeder kann Enser kann an den Ministerpräsidenten schreiben.


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Armin Laschet,

wir haben aus der Presse erfahren, dass die Landesregierung plant, den Mindestabstand von Windenergieanlagen auf 1000m bzw. 720m bei bestehenden Vorrangflächen zu definieren.
Durch diese Vorgaben werden viele Standorte in meiner Heimatgemeinde, an denen seit etlichen Jahren CO2-freier Strom produziert wird – in Zukunft wegfallen.
Weiterhin wird der Ausbau der Windenergie als eine der tragenden Säulen der Energiewende massiv erschwert.
Bei dem rasch voranschreitenden Klimawandel, den die Klimamessungen belegen und welchen wir mittlerweile „am eigenen Leib“ erfahren, müssen wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen und nicht behindern.
Daher fordern wir Sie auf, Ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die angedachten Mindestabstände praxistauglich zu gestalten (z.B. 3-fache Gesamthöhe als Mindestabstand – ohne Festlegung auf einen theoretischen Wert) und den Gemeinden nach den örtlichen Gegebenheiten und den Möglichkeiten selber die Abstände der geplanten Windenergieanlagen zur nächsten Wohnbebauung definieren zu lassen.
Über eine Rückantwort würde ich mich sehr freuen!

Mit erneuerbarem Gruß

Die E-Mail Adresse des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen lautet:

Mail

Die E-Mail Adresse des Ministerpräsidenten lautet:

Mail



29.01.2021

Offener Brief an Armin Laschet



Der Offene Brief der
Windkraftunternehmen-NRW



20.01.2021

Geheime Energieversorgung
durch Schwarz/Gelb?


So wie auch jede andere Zeit hat auch die Unsere Zeichen.
Es gibt die Zeichen des Klimawandels und die Zeichen der Endlichkeit der Ressourcen.
Es gibt die Zeichen der mangelnden Biodiversität und des Insektensterbens.
Der Strombedarf soll weiter steigen, trotz aller Einsparungsbemühungen.
E-Mobilität ist der einzig gangbare Weg, der uns noch eine Individualmobilität in den nächsten Jahren bieten kann. Die steigende Digitalisierung braucht ihn auch, den Strom.
Alles Zeichen der Zeit, um nur einige zu nennen.
Nun sollte die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte eines gelernt haben, die Zeichen der Zeit, zumindest die Offensichtlichen, zu sehen und sie zu beachten.
Wenn man sich dann aber umsieht und die geschichtliche Entwicklung der Energiewende betrachtet wird uns eines deutlich.
Die Politik scheint zu schlafen.
Nein, das ist so nicht richtig!
Die Politik sieht die Zeichen der Zeit, weiß wie man ihnen zu begegnen hat und steckt die Köpfe in den Sand…
Auch das ist es nicht.
Nein, die Politik ignoriert die Zeichen der Zeit und ist der Meinung es würde wohl trotzdem gut gehen.
Zumindest ist es genau das, was man seit den Siebzigern als politisch Interessierter so sehen muss.
Keine Windenergieanlage ging bisher in Betrieb, ohne dass es Verzögerungen gegeben hätte, die die jeweiligen Betreiber als Verluste errechnen können.
Die RWE hat sich in diesem Zusammenhang nicht mit Ruhm bekleckert, denn ihre Intension war nicht die Energiegewinnung, sondern die Kohleverstromung.

Diese Kohleverstromung hat uns die Zeichen der Zeit eingehandelt.

Und wie ist es nun mit der Politik?
Die Politik scheint, wenn man ihr Wirken betrachtet, alles zu tun, um die Zeichen der Zeit noch weiter zu intensivieren.
Ense stellt mehr Strom her, als es selbst verbraucht und das ist sehr gut so.
Nun ist es die Politik die sich wieder aufstellt, unsere Zukunft in Frage zu stellen, ja zu gefährden.
Wenn die derzeitige Landesregierung, nennen wir Ross und Reiter, unsere schwarz/gelbe Landesregierung, ihre Vorhaben umsetzt, wird es im Kreis Soest in zwanzig Jahren keine Windkraft mehr geben.
Wie man dann den Strom für die Digitalisierung und die E-Mobilität erzeugen will, sagt uns Schwarz/Gelb nicht, warum auch?
Ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt, dass sie immer noch ihr Ziel verfolgen, wie am 23.05.2005 formuliert, die Windkraft, als Früchte der Grünen als erstes platt machen zu wollen. (Originalzitat)
Und noch einmal die Zeichen der Zeit.
Sollte denn Fridays for Future nur eines bewirkt haben, der Politik die Möglichkeit zu geben, Benzin, Diesel und Heizöl zu verteuern?
Vom Trinkwasser haben wir heute noch gar nicht geredet, denn auch das will Schwarz/Gelb auf dem Altar der Steingewinnung opfern.

Ein Blick in die Historie



02.01.2021


Baumschutzsatzung oder keine Baumschutzsatzung
das ist hier die Frage



Bereits in den Neunzigern haben wir uns damit befasst, eine Baumschutzsatzung zu planen.
Dass das mit den damaligen Mehrheitsverhältnissen im Enser Gemeinderat illusorisch war, muss wohl nicht extra betont werden. Nun sind die Mehrheiten heute kaum anders, aber die Protagonisten der einzelnen Parteien haben gewechselt.
Man kann mit allen Beteiligten reden.
Die heutigen Einwände sind nun anders, fundierter, denn sie orientieren sich weniger an dem ideologisierten Widerstand gegen grüne „Gutmenschen und Weltverbesserer“ als an der zu erwartenden Realität.
Letztlich resultieren die Bedenken aus einer Erwartung prophylaktischer Fällaktionen für den Fall, es drohe eine Bauschutzsatzung.
Man traut also Enser Bürgern zu, ihre gesunden und intakten Bäume zu fällen, wenn sie zu befürchten haben, es würde in absehbarer Zeit eine Baumschutzsatzung für Ense kommen. Was für eine Baumschutzsatzung da in den Köpfen der Skeptiker herumgeistert, oder ob sie sich doch an einem traditionellen Widerstand gegen grünes Gedankengut orientieren, muss den Trägern der Bedenken überlassen bleiben.
Jedenfalls geht es absolut nicht, dass Bäume, die mehr als hundert Jahre allen Widerständen getrotzt haben, nun der Gewinnung von Solarenergie zum Opfer fallen sollen.
Es kann und darf keine Konkurrenz zwischen umweltfreundicher Energiegewinnung und Co²-Reduktion geben, um nur eine Fähigkeit von Bäumen zu nennen.
Baum versus Solarenergie ist genau so paradox wie Baum versus Windkraft im Arnsberger Wald.
Bäume waren schon da, bevor der erste Sauerländer eine Säge hatte und sie werden noch da sein, wenn der Letze in Ense das Licht ausmacht.




01.01.2021


Unser Dorf hat Zukunft.



Dieser Bundeswettbewerb war bis in die Neunziger des letzten Jahrtausends als, „Unser Dorf soll schöner werden“, bekannt.
Schöner ist aber nicht zukunftsweisend, speziell im Hinblick auf die sich ändernden Herausforderungen an das Quartier Dorf und dem Unterschied dessen, was wer für schön hält.
Wenn man als Mitglied der Kreiskommission „Unser Dorf hat Zukunft“ die vorzeigenswertesten Dörfer des Kreises Soest bereist, wird schnell klar, dass in Ense, in Zeiten der Flurbereinigung viel gründlicher vorgegangen wurde als in anderen Dörfern, denn die Dörfer unserer Gemeinde stechen nicht gerade durch ihren Baumbestand hervor.
Findet man in fast allen Dörfern im Kreisgebiet, zumindest in denen, die sich dem Kreiswettbewerb stellten, junge, alte und mittelalte Bäume, sieht man in Ense leider nichts Vergleichbares.
Gerade nachdem nun für Jeden ersichtlich sein sollte, dass speziell die Grüngestaltung und der Baumbestand zu den wichtigsten Gütern des Lebensraums Dorf zu rechnen sind.
Bis vor einigen Jahren hielt man es für eine Selbstverständlichkeit, in Dörfern auch auf Bäume zu stoßen, heute sehen wir oftmals einen reichhaltigeren Baumbestand in den Städten.
Gerade in Zeiten, in denen auch dem Letzten klar wird, dass es die Bäume sind, die unseren Fortbestand sichern sollen, in denen die Landschaft des Sauerlandes nicht mehr die ist, an die wir uns über Jahrzehnte gewöhnt hatten und in denen die Landesforstbetriebe händeringend nach Bäumen suchen, die sie den Waldbauern empfehlen können an zu pflanzen, wird der Wert der bestehenden Bäume überdeutlich.
Oberense nahm 1996 erstmals am Kreiswettbewerb teil und das ohne einen Baumbestand, wie ihn die Konkurrenz vorzuweisen hatte. Daher diente eine neu angelegte Ausgleichsfläche im Rahmen der Grüngestaltung dazu, den dörflichen Charakter ins kommissionsgemäße Licht zu rücken.

Juni 1996

Unser Dorf soll schon lange nicht mehr schöner werden.
Unser Dorf muss grüner werden, angesichts der immer mehr schwindenden Biodiversität außerhalb der von Menschen bewohnten Flächen, denn gerade in landwirtschaftlich genutzten Gegenden findet man kaum noch Insekten, Vögel und Pflanzen, die nicht ausschließlich dem Nutzen des Menschen dienen.
Und unser Dorf braucht Bäume, alte Bäume, mittelalte Bäume und nachwachsende junge Bäume.
Ohne alte Bäume, die seit Jahrzehnten Wind und Wetter trotzten und die immer einen Menschen hatten, der sie wertschätzte und für ihren Erhalt eintrat, werden wir unseren Nachfahren nur noch eine Beton- und Asphaltwüste übergeben können.
Jeder Baum, der heute steht wurde trotz der Gefahr durch Windbruch stehen gelassen von Menschen, die die Verantwortung hatten, um gerade diese Bäume nachfolgenden Verantwortlichen übergeben zu können.
Linden können über 1000 Jahre alt werden.

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31.10.2020

Die Zukunft des sauberen Enser Trinkwassers ist gefährdet wie zuletzt 2010


Am 15.04.2010 fand in Warstein eine große Demonstration zum Erhalt des wertvollen Quellwassers statt.

Wasser

Letztlich wurde erst 2016 der Schutz des Trinkwassers im Landeswassergesetz fest geschrieben.
Wasser

Wer hätte gedacht, dass die derzeitige Landesregierung jetzt daran rüttelt und dem Steinabbau der Vorrang einräumen will.
Wasser

30.10.2020

Lörmecke Quelle in Gefahr?


Die aktuelle Landesregierung „bastelt“ am Landeswassergesetz. Dies wurde 2016 novelliert.
Wohl auf Druck vom Wirtschaftsministerium wurde es nicht so, wie wir erhofft und geschrieben hatten.
Jetzt soll am 9. Nov. der Paragraph 35 (2), der das Verbot der Bodenschatzgewinnung in Wasserschutzgebieten vorsieht, gestrichen werden.
Die bisherigen Reserveflächen im Regionalplan verlieren möglicherweise diesen Status und werden „aufgewertet“: BSAB (*B*ereiche für die *S*icherung und den *A*bbau oberflächennaher *B*odenschätze).
Der Steinabbau kann damit weiter südöstlich von Kallenhardt stattfinden, so er denn genehmigt wird.
Allerdings sind bei Nichtgenehmigung vom Abbau im BSAB Entschädigungsforderungen von der Steinindustrie zu erwarten. Besser ist es also, diesen Status der Reservegebiete nicht zu verändern.


Wasser

Zuständig:
Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
*Mitglieder u. a. Heinrich Frieling aus Soest*


Oktober 2020,
25 Jahre Grüne in Ense


14.09.2020

The Day After


Gestern war Kommunalwahl in NRW.
In Ense konnten wir unser Ergebnis mehr als verdoppeln - vielen Dank an alle WählerInnen.


Direkt

12.09.2020

Britta Hasselmann zur Finanzlage der Kommunen


"Die Lage in den Kommunen hat sich durch die Corona-Krise nochmal verschärft.
Alle Kommunen leiden unter den wegfallenden Steuereinnahmen. Doch in vielen Kommunen kann aufgrund ihrer Verschuldung nicht mal mehr in notwendige Infrastruktur vor Ort investiert werden.
Es fehlen Gelder für die Sanierung von Bädern, Schulen oder digitale Infrastruktur. Stattdessen müssen Schulden getilgt werden. Diese Schieflage hat sich über viele Jahre entwickelt, wie auch die Antwort unserer Großen Anfrage zur finanziellen Situation der Kommunen zeigt.
Dennoch warten wir immer noch auf eine Lösung für die Entschuldung von hoch verschuldeten Kommunen.
Leider fehlt der Koalition im Bund, wie auch im Land die Kraft einen Vorschlag dazu vorzulegen. Die Städte und Gemeinden plagen Altschulden von knapp 40 Milliarden Euro. Hier ist auch das Land gefordert gemeinsam mit dem Bund eine Altschuldenhilfe auf den Weg zu bringen.
Zugleich brauchen wir ein übersichtlicheres Fördersystem, das auch den finanzschwächsten Kommunen unter die Arme greift."

Britta Hasselmann



11.09.2020

Ortsumgehung Ruhne?


Oder ist der Begriff völlig falsch gewählt?

Ortsumgehung Bremen wäre wohl der richtige Begriff.

In der Zeitung von heute ist zu lesen, dass die Ruhner-Bürgerinitiative keine Straße haben will. Das ist folgerichtig genau die Haltung, die in Ense notwendig ist, um in Zukunft maßvoll mit einer möglichen „weiteren Industrialisierung“ um zu gehen.
Eine Ortsumgehung Ruhne, würde nämlich immer zu Lasten der Einwohner oder des Vogelschutzes gehen, denn nördlich von Ruhne beginnt das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde das EU-Richtlinien unterliegt.
Eine Umgehungsstraße könnte, wegen des Vogelschutz-Gebiets nur sehr ortsnah an Ruhne vorbei geführt werden und hätte den Nutzen, das Industriegebiet Höingen noch weiter wuchern lassen zu können, nämlich bis zur Tankstelle am Ortsausgang Bremen.
Das hätte zur Folge, dass wir letztlich Ruhne und Bremen in ein „malerisches“ Industriegebiet eingebetten würden.
Jede weitere wohnungsbauliche Expansion wäre damit obsolet und Ense könnte sich endgültig in die Riege Arnsberg, Lippstadt, Werl und Soest einreihen.
Eine Ortsumgehung Ruhne würde also mehr zur Folge haben, als eine Beeinträchtigung der Ruhner.
Die Idee einer Enser Partei, diese Ortsumgehung weiter weg von den Ruhnern zu bauen, ist nicht nur Augenwischerei, sondern ebenfalls das Verkennen höherrangigen EU-Rechts.
Nur ohne eine Ortsumgehung Ruhne ist Ense gerüstet für eine Zukunft, die nicht schon heute die Weichen unwiederbringlich für folgende Generationen stellt.


08.09.2020

Der Söder Markus am 08.09.2020

„Es ist beeindruckend, mit welcher Begeisterung wir ausländische Produkte feiern und deren Gründer und wie schwer wir uns tun unsere heimische Industrie zu unterstützen.“

Ein einfacher Satz, der, wenn man ihn hört einfach so durchgehen würde, bis in irgendwelche Winkel des Gehirns, um sich da fest zu setzen.
Aber mich beschlich ein komisches Gefühl, als ich ihn hörte, doch warum?
Was hatte die SPDU bew. die CDU/CSU denn all die Jahre gemacht, als es in anderen Ländern bereits begann, als man in Japan 1997 den Toyota-Prius auf den Markt brachte?
Und hatte nicht speziell die Partei des Söder Markus seit Jahrzehnten sehr oft den Bunten Verkehrsminister gestellt? Waren nicht Andreas Scheuer, Christian Schmidt, Alexander Dobrindt und Peter Ramsauer allesamt in der CSU?
Also war tatsächlich seit 2013 das Bunte Verkehrsministerium fest in CSU-Hand. In all den Jahren wurde bei Tesla intensiv die E-Mobilität weiter entwickelt und in D-schland gab es den DIESEL-Skandal.
Hat man nicht hierzulande die heimische Industrie massiv bei der Vertuschung unterstützt?

Aber kommen wir doch mal zur wichtigsten Frage.
Für was sollte man die Deutsche Automobilindustrie feiern?
Dafür, dass sie seit Jahrzehnten, mit Unterstützung der Unionsparteien, SUVs mit immer größeren Rammböcken baut, die immer schwerer werden und dass sie, mit Unterstützung der Unionsparteien, alles macht, um E-Mobilität zu verhindern und schlecht zu reden?

Ist es nicht genau so, wie bei dem Ausbau der Erneuerbaren Energien, dass CDU/CSU und FDP alles unternehmen, um die sinnvolle und notwendige Energiewende zu behindern?
Wir erinnern uns an die Windkraftplattmachpolitik in NRW und dass „den Früchten der Grünen“ am 23.05.2005 nach der Kommunalwahl der Krieg erklärt wurde.
Ein Krieg nicht nur gegen E-Mobilität und Regenerative Energie, sondern auch gegen die Menschen, die in NRW ihre Arbeitsplätze verloren, denn ein Arbeitsplatz beim Braunkohleabbau war der Landesregierung mehr Wert, als 10 in der Windkraftbranche.
Nein Herr Söder, dieser ihr Satz ist eine hohle Nuss, denn sie entlarven sich und die ihren, als das was sie sind.

„Politik ist die Kunst dem Gegner Tiefschläge zu verpassen und selber vor Schmerzen zu brüllen!“

William Voltz




Sreenshot der Sat 1 Nachrichten, Ross und Reiter


03.09.2020

Zur Wahl am 13. noch ein Wenig Statistik


Die Frauenquote, der zur Wahl stehenden Parteien in Ense, im Vergleich.


Direkt


Direkt


28.08.2020

Toni Hofreiter (MDB) zur A46



Groß war die Freude bei den Grünen auf dem Bolzplatz in Wimbern, Toni Hofreiter zum Thema Lückenschluss A46/B7n begrüßen zu dürfen. Als Verkehrsexperte und ehemaliger Vorsitzender des Bundes-Verkehrsausschusses sprach er Klartext.
Er bezeichnete den geplanten Autobahn- oder Bundesstraßenbau als überflüssig. Auch ohne diesen Lückenschluss gehe es der Wirtschaft gut. Vor Corona hätten Firmen gut hier investiert.

Anton

Die 19 km Lückenschluss müssten raus aus dem Bundesverkehrswegeplan, denn jeder Kilometer mehr sei durch den vermehrten Ausstoß von CO2 ein weiterer Klimakiller, so Hofreiter. Man sähe es bereits an den Fichtenkulturen vor Ort. Durch die aktuelle Erderwärmung in Deutschland um rund 1 Grad, hätten Borkenkäfer und Dürre in einem solchen Ausmaß zugenommen, dass die Fichten auch hier in der Region nicht mehr zu retten seien.
„Wir brauchen dringend eine andere Verkehrspolitik“, betont er. Der Bundesverkehrswegeplan sei nicht zielführend, weil hier Straße und andere Verkehrsmitteln nicht zusammen gedacht werden. Das müsse sich ändern! „Denn“, so Hofreiter, „die Klimakrise ist bereits in Deutschland angekommen. Wir zerstören uns unsere eigene Lebensgrundlage, da wir Tiere und Pflanzen bis an den Rand des Ausstrebens bringen.“ Das habe viel mit unserem immensen Flächenverbrauch und dem Zerschneiden von Äckern, Wäldern und Erholungsgebieten durch Straßen und Bebauung zu tun.
Die gigantischen Kosten für die 19 km Lückenschluss von mindestens 500 Mio. Euro könnte man sinnvoller hier vor Ort mit Hilfe eines Bundesmobilitätsplans investieren, so Hofreiter. Mit dem Geld könnten in der Region Straße und Schiene richtig miteinander verzahnt werden. Bahnhöfe sollten sog. Mobilitätsdrehscheiben werden. In gut sanieren Bahnhöfen müssten Tickets und Verpflegung erworben werden können. Man müsse dort einen sauberen, sicheren Wartebereich mit Toiletten einrichten. Bahn und Bus müssten für echte Anschlüsse sorgen. Sichere Parkplätze für Autos, Pedelecs und Bikes sollten das Angebot abrunden. Auch im ländlichen Bereich!
„Dafür brauchen wir andere Mehrheiten!“ sagte Toni Hofreiter abschließend. Die jetzigen Kommunalwahlen hätten große Bedeutung, um die Verkehrswende vor Ort zu gestalten.


25.08.2020

Termin mit Friedrich Ostendorff,
dem Agrarpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion



Friedrich Ostendorff war am 25.08.2020 in Ense, um über die derzeitige Situation in der Landwirtschaft und die grüne Haltung dazu zu informieren.

Die vielen interessierten und auch kritischen Fragen zur aktuellen Lage in der Landwirtschaft beantwortete in gewohnt lockerer, kompetenter und dennoch allgemein verständlicher Art jetzt der grüne Experte im Bundestag, Friedrich Ostendorff. Er kam auf Einladung des Ortsverbandes ins Enser Rathaus. Selbst ist er Landwirt in Bergkamen und bewirtschaftet dort 80 ha im Bioanbau. Seine Kühe hält er auf Stroh mit freiem Zugang nach draußen.

Ingversirup

Anwesend waren Bürger aus Ense, Landwirte aus dem Kreis, Mitglieder des Kreisverbandes und die grüne Landratskandidatin, Ilona Kottmann-Fischer.
„Wir wollen den Umbau der Landwirtschaft mit den Bürgern diskutieren“, so Ostendorff, „um die Entfremdung zwischen Verbrauchern und den Bauern aufzulösen und gemeinsam zu nachhaltigen, gesunden Lösungen zu kommen.“
Die Grünen stehen dafür, dass dem Tier deutlich mehr Platz gegeben wird, was den Bestand reduziert, Umwelt und Klima schützt. „Das geht nur, wenn der Preis pro Kilo um 40 Cent höher wird, denn der Bauer muss davon ja auch leben können“, sagt der Landwirt Ostendorff.
Auf die Fragen zur Gülle und den neuen Güllebehältern in der Gemeinde, antwortet der grüne Politiker, dass Recht und Gesetz dies den Bauern erlaube. Allerdings sei Deutschland hier kein Musterknabe, was die erfolgreichen Klagen der EU hinsichtlich unserer Böden und der Belastung des Trinkwassers zeigen. „Im Gegenteil, jetzt müssten die europäischen Gesetze hier umgesetzt werden. Das ist hart für die Bauern“, betont Ostendorff, „denn sie müssen jetzt schnell das umsetzen, was die Politik in den letzten 15 Jahren vor sich hergeschoben hat.“

Friedrich Ostendorff



20.08.2020

Das Los der Kommunalpolitik



Ob man es nun als schweres Los bezeichnet, bleibt dem Leser, aber auch den Kommunalis überlassen, die vor Ort mit dem konfrontiert werden, was ihre eigenen Bundespolitiker so vorgeben.
Wie viele Jahre wurden wir allerorten für die Dosenpfandverordnung unseres Parteifreundes Jürgen Trittin angegangen? Wir haben es verteidigt – nun, das war ja auch nicht schwierig, haben doch heute selbst flaschensammelnde Rentner eine zusätzliche Einnahmequelle dank Jürgen für sich entdeckt.
Dass Rentner in dieser Situation sind, haben sie übrigens der Bundespolitik zu verdanken, aber das wissen die KollegInnen von der SPDU genau.
Fast täglich werde ich für die E-Mobilität an den Pranger gestellt, weil ja die Grünen so blauäugig sind, Fossile Brennstoffe wegen ihrer Endlichkeit und wegen der CO²-Bilanz zu ächten. Ich werde also als Sozialpolitiker in die Situation gebracht, Leuten die CO²-Bilanz zu erklären und ebenfalls, dass 95% der seltenen Erden eben nicht in E-Autos landen, sondern in Handys und Tablets, Computern und anderer Heim-EDV.

Wir sehen, wenn ich Mitglied einer Partei bin, bin ich das nicht nur in Ense, denn meine Partei macht auch Kreis- Landes- und Bundespolitik und genau das wissen die Menschen vor Ort genau.

Natürlich kann man, je nach Partei, mehr oder weniger hinter der Bundespolitik stehen – aber dass man vor Ort damit konfrontiert wird, liegt in der Natur der Sache.
Dosenpfand aus heutiger Sicht gut.
Atomaustieg, wie lange wurden wir wegen dieser unserer Forderung, auch in Ense „geprügelt“, heute sind alle dafür.
Kükenschreddern, da waren wir immer dagegen und es gibt eben eine Partei, die das Verbot blockiert, in dieser Partei sind wir nicht.

Udo Müller



15.08.2020

GigA46 Befragung der Bürgermeisterkandidaten



Zum Bau der A46 - sind die Meinungen der Bürgermeister-Kandidat*innen der Region sehr unterschiedlich.

Uns in Ense interessiert natürlich besonders der Standpunkt des Bürgermeisterkandidaten in und für Ense, Rainer Busemann, die wir hier wieder geben:

Rainer Busemann, Ense
„Der geplante Lückenschluss der A46, mittlerweile auch durch einen dreispurigen Neubau der B7, beschäftigt die betroffenen Kommunen bereits seit vielen Jahren… Ein wichtiger Faktor ist, dass durch eine mögliche Trassenführung Verkehrslärm entstehen würde, der vor allem die Bürgerinnen und Bürger in den westlichen Enser Ortsteilen (Waltringen, Hünningen und Lüttringen) belasten könnte. Die westlichen Ortsteile haben bereits jetzt viele Belastungen zu tragen, zum Beispiel durch die vorhandene A445, den Flugplatz Arnsberg-Menden oder die dortige Motocross-Strecke in Voßwinkel…Ein weiterer Faktor ist selbstverständlich der Umweltaspekt. Als Bürgermeisterkandidat der Gemeinde Ense liegt es mir besonders am Herzen, dass unsere Gemeinde grüner wird und den Umweltschutz weiterhin voranbringt. Daher werde ich dafür kämpfen, dass die Interessen der Enser Bürgerinnen und Bürger bestmögliche Berücksichtigung finden und ein möglicher Trassenverlauf, sowie der Anschlusspunkt an die A445 möglichst weit nach Süden gelegt werden.“

Die Antworten aller KandidatInnen findet Ihr hier.


Weitere Informationen der GigA46





14.08.2020




Die Sache mit dem Reis sollte Niemanden beunruhigen



Sack Reis



08.08.2020

Verkehrsplanung zwischen Niederense und Moosfelde



Eine Delegation des Ortsverbands der Enser Grünen hat sich im Rahmen einer Ortsbegehung von der Notwendigkeit überzeugt, auf der Strecke zwischen Niederense und Neheim-Moosfelde eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h zu verhängen und eine deutliche Trennung zwischen Auto- und Fahrradverkehr zu realisieren.

Kreisverkehr

Laut Forstamt findet auf der Strecke ein reger Wildwechsel statt, was ein zusätzliches Risiko bedeutet.

Kreisverkehr

Eine solche Regelung ist ein deutlicher Schritt hin zu mehr Verkehrssicherheit, Wildschutz und Lebensqualität für Niederense und Moosfelde.
Die Arnsberger Grünen haben einen identischen Antrag gestellt.


01.08.2020

Enser Kreisverkehr in Höingen



Unser toller Kreisverkehr am Höinger Industriegebiet - ein perfektes Beispiel für halbherzige Blumensaat. Wenn man die ganze Innenfläche des Kreisverkehr nutzen würde...

Kreisverkehr


18.07.2020

Strom tanken in Ense

Gerade in einer Gemeinde wie Ense, in der so viel Ökostrom produziert wird, macht es ein gutes Gefühl mit einem E-Auto unterwegs zu sein.

2020

15.07.2020

Videokonferenz für Neumitglieder

Als neues Mitglied der Grünen hatte ich soeben eine Einladung von Robert Habeck und Ricarda Lang über das Grundsatzprogramm und die Coronakrise in einer Webkonferenz zu diskutieren. Eine tolle Erfahrung direkt und hautnah an Entscheidungsprozessen teilnehmen zu dürfen.

Jochen Müther

2020
2020


02.06.2020

Unser Dorf soll Zukunft haben!

Im August 2011 schrieb ich, als Mitglied der Kreisbewertungskommission, einen Brief an die anderen Mitglieder der genannten Kommission, als Ermunterung sich Gedanken über das Erlebte zu machen.

Unser Dorf soll Zukunft haben!

So persiflierte ich das Motto unseres Dorfwettbewerbs seit einigen Jahren, genauer seit der Änderung der Ausrichtung des Wettbewerbs und der damit verbundenen Anpassung des Namens.
Unser Dorf soll Zukunft haben, ist aber bei genauerer Betrachtung gar nicht so sehr von der Hand zu weisen, wie es sicher auch vom Präger des Begriffs gemeint und beabsichtigt gewesen war.

Dorf

Nach fünf Wochen Bereisung der „schönsten Dörfer“ des Kreises Soest, dieses kann man sicher, in Anlehnung an den zuvor verwandten Begriff, „unser Dorf soll schöner werden“, sagen, war mir, wie auch anderen beteiligten Juroren, klar, dass entweder das neue Motto als selbsterfüllende Prophezeihung gedacht gewesen war, oder, wie immer wieder erlebt, die Begriffsänderung in den Köpfen der Bewohner einiger teilnehmender Dörfer, sowie bei uns selbst, noch nicht angekommen ist.

Unser Dorf soll schöner werden!

Jahrelang als verwendetes Motto des Wettbewerbs eine klare Richtschnur?
Doch was ist schön?
Liegt es nicht, wie sonst auch, im Auge des Betrachters?
Gerade in Zeiten des Wandels von Werten und Wertigkeiten, in Zeiten des Infragestellens von Tradition und nicht zuletzt Religion, war der Begriff SCHÖN in diesem Wettbewerb schon lange zu ersetzen.
Nun mit dem neuen Motto, „unser Dorf hat Zukunft“ stellen sich seit einigen Jahren völlig andere Anforderungen an die Darstellung des Dorfes und die Blickweise der Jurie.
Doch auch diese Begrifflichkeit, unser Dorf hat Zukunft ist irreführend, denn sie sollte in den Konjunktiv gesetzt werden, weil niemand weiß, was Zukunft hat, ja was Zukunft für Anforderungen an den Standort - Dorf - mitbringt und an die dort lebende Bevölkerung.
In gleicher Weise ist dieser Begriff auch für die Juroren sehr wenig konkret, so dass für die einzelnen Beurteilungskriterien eine Art Richtschnur erstellt wurde, die es nun vor dem Hintergrund des Begriffes Zukunft und der sich bereits im „Hier und Jetzt“ zeigenden Gegenwartsparameter, die Zukunft gestalten, zu beurteilen gilt.
Denn wenn ich ein Ergebnis des Besuches von 50 Dörfern im Kreis Soest benennen sollte, außer dass es schön war und sich die Protagonisten alle Mühe gaben ihre Dörfer von der Seite zu zeigen, von der sie meinten, sie würde den bekannten Anforderungskriterien nahe kommen, so ist es, dass der von mir anfangs scherzhaft gemeinte Begriff:

Unser Dorf soll Zukunft haben!
zumindest für die Bewertungskommission in den nächsten Wochen als Leitfaden durch die Gedanken an zukünftige Bereisungen ziehen sollte.
Zukunft ist angesichts des demographischen Wandels ganz klar ein Problem der Bevölkerungszahlen, also aufgrund zurückgehender Geburten, eine Frage von Integration.
Nur durch Zuzug von Menschen, die ein Leben auf dem Lande, einem Leben in der Stadt vorziehen, wird auf Dauer Zukunft zu sichern sein.
In diesem Zusammenhang ist also in besonderer Weise der Mensch im Dorf gefragt, so er Zukunft will, wie gehe ich mit Menschen um, „die in mein Dorf ziehen“?
Diese Frage bezieht sich nicht auf die Menschen, die man bisher im Dorf zu erwarten hatte, sondern auf jene Menschengruppe, die sich aufgrund statistischer Parameter, bereits jetzt, besonders aber in Zukunft, erheblich von den Menschen unterscheidet, die derzeit im Quartier Dorf leben.
Diese Gedanken beziehen sich hier, bis jetzt, nur auf Menschen, die eine deutsche oder mitteleuropäische Sozialisation vorzuweisen haben.
Menschen, die nicht mehr einer großen Christlichen Gemeinschaft angehören, weil sie im anderen Teil Deutschlands geboren und aufgewachsen sind.
Menschen, die sich uniformtragende Traditionen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu eigen machen wollen. Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Präferenz eine nicht immer dorfkompatible Form von Lebensgemeinschaft leben.
Menschen, deren bevorzugte Sportart nicht aus Fußball besteht.
Redete ich bisher von Menschen mit mitteleuropäischer Sozialisation, dürfen wir natürlich auch nicht die Menschengruppen vergessen, die zur Zeit noch aktiv am Bevölkerungswachstum unseres Planeten beteiligt sind.
Menschen, die aus anderen Kulturkreisen, Erdteilen und/oder anderer religiöser Sozialisation stammen.
Ein Atheist, der in einem islamisch geprägten Kulturraum aufwuchs ist kaum mit einem Atheisten zu vergleichen, der in dörflicher Umgebung seinen nicht vorhandenen Glauben artikuliert.
Wie viele Hindus, Moslems, Buddhisten oder Manichäer sind in heimischen Schützenbruderschaften anzutreffen?
Wie viele Frauen waren Schützenköniginnen?
Wie werden die Rechte und Interessen von Frauen berücksichtigt?
Ledige Frauen sind in solchen Vereinssystemen automatisch ausgegrenzt, zumindest dann, wenn sie ins Dorf ziehen und nicht aufgrund der Mitgliedschaft ihres Vaters toleriert werden können.
Aussagen wie: „Unsere Frauen sind automatisch durch uns Mitglied“, sind ja wohl seit der sozialliberalen Änderung der Familiengesetzgebung in den Siebziger Jahren obsolet.
Dorfgemeinschaften, die ihre Vereinssatzungen nicht an die Parametern des Grundgesetzes angleichen, müssen schon triftige Gründe aufweisen, um diesen Umstand zu rechtfertigen.
Zukunft wird auch im Dorf daran zu messen sein, wie man dort mit den durch Demografie bestimmten Anforderungen an Integration umgeht.
Wie sehen die Satzungen der Vereine aus und nimmt man sie wirklich ernst oder stehen sie nur auf dem Papier?
Was passiert, wenn tatsächlich einmal ein Türke den Vogel abschießt?
Wie sieht es im Alltag mit der Integration in unseren Dörfern aus?
Oder handelt es sich doch nur um hermetische Lebensräume, die schnell an ihre satzungsgemäßen Grenzen stoßen, wenn es dann dazu kommen sollte, dass Toleranz gefragt und gefordert ist?
Nicht die Anzahl der Vereinsmitglieder bzw. die Anzahl der Vereine ist in einem Dorf ausschlaggebend zukunftsweisend, sondern die Frage wie gehen wir mit den Menschen um, die aufgrund von Religionszugehörigkeit oder deren fehlen, oder ihres Geschlechts gar nicht Mitglieder von Vereinen werden können?
Ein Dorfwettbewerb, der vorhandene hermetische Prinzipien gutiert, ist in keiner Weise dazu geeignet, zukunftsweisend Dörfern Unterstützung zu geben, sondern ermuntert sie, weiter einen Weg zu beschreiten, der in der Zukunft, die sich ja bekanntlich aus Gegenwart und Vergangenheit entwickelt, keinen attraktiven Ort zum Leben von Menschen, die in dieser Hermetik nicht willkommen sind, zu bieten hat.
Unter diesen Gesichtspunkten sollten wir orientiert an Zukunft und dem was wir zur Zeit in Dorf vorfinden, die Bewertungskriterien alle auf ihre Zukunftsfähigkeit hin überprüfen und gegebenenfalls dahingehend anpassen, dass wir zukünftig allen Ernstes einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Quartierraumes Dorf im Rahmen dieses Wettbewerbs leisten können.
Das Motto „unser Dorf soll Zukunft haben“ sollten wir ernsthaft verfolgen, denn das was uns derzeit geboten wird hat nur wenig mit der Entwicklung von Zukunft zu tun, es ist augenscheinlich viel zu kurzfristig gedacht.
Wir brauchen Zukunft für Quartier Dorf, die sich nicht auf die nächsten fünf Jahre reduziert oder sich auf den nächsten Wettbewerb bezieht, sondern Zukunft, die angesichts oder trotz sich ändernder Lebensbedingungen, Dorf als einen Ort darstellen kann, der sich der Herausforderung Zukunft stellt, ohne sich durch hermetisch angelegte Instrumente der Ausgrenzung, beherrschen zu lassen.

Udo Müller, Sprecher Ov. Ense




07.03.2020

Vaterlandsliebe

Robert Habeck hat erklärt, er könne mit dem Begriff Vaterlandsliebe nichts anfangen.
Das hätte ich unkommentiert so stehen gelassen, allerdings meinen Menschen anderer Parteien, um nur einen zu nennen, auch Paul Ziemiak, dass man jemandem, der sein Vaterland nicht liebt, keine politische Verantwortung für dieses geben solle.

Ich fragte mich, wann ich mit diesem Begriff zuerst konfrontiert wurde und in welchem Zusammenhang.
Vaterland.
Das Land meines Vaters – ja, da hatte ich was in meinem Gedächtnis.
Mein Vater war Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs von der ersten Stunde an und hat nach seiner Gefangennahme durch russische Soldaten noch bis eine Woche vor Weihnachten 1949 in russischer Kriegsgefangenschaft verbracht.
„Für Führer, Volk und Vaterland!“ hatte man ihm gesagt.
„Der Dank des Vaterlands ist Dir gewiss...“ sagte mein Vater dazu.
Er hatte also ein Vaterland gehabt, das ihn in den Krieg schickte.

Meint Paul Ziemiak dieses Vaterland und dass Robert Habeck das lieben sollte?
Das glaube ich allerdings nicht.
Mein Vater hatte nach dem Zweiten Weltkrieg ein anderes Vaterland, eines in dem Herr Adenauer Bundeskanzler war und in dem es darum ging, Reparationszahlungen zu leisten und das Land wieder auf zu bauen – er hat mit gemacht, genau wie meine Mutter.
Mein Vater wurde in den Krieg geschickt, ich befasse mich gerade mit seiner Geschichte, und durfte für das Vaterland sein Leben aufs Spiel setzen. Er hatte Glück, diesen Irrsinn des Vaterlandes zu überleben. Nein, Vaterlandsliebe ist genau darum ein richtiger Irrsinn. Wenn ich meine Eltern betrachte, hat man von ihnen erwartet, das Hitlerreich ebenso zu lieben, wie die spätere Nachkriegsdemokratie und das Land nach 1968.

Wenn man, so wie ich, in der Nachkriegszeit aufgewachsen ist, sich noch gut an Prügelpfarrer und Prügellehrer erinnert und erst nach den 68ern in einem Land lebte, in dem man eine eigene Meinung haben und sagen konnte, kann man mit dem Begriff Vaterland und ebenso mit Vaterlandsliebe nicht viel anfangen.
Anfangen kann ich aber vieles mit dem, was unser Land ausmacht, mit dem Grundgesetz und dem Versuch Gerechtigkeit gegenüber jeder und jedem walten zu lassen.
Mit der Sozialen Sicherung, mit der Justiz und mit der Beteiligung des Volkes in Kommunen, Kreisen, Landtagen und dem Bundestag.
All das findet in meinem Land statt, und dieses Land wegen dessen, was es repräsentiert zu lieben ist etwas ganz anderes als Vaterlandsliebe.
Ich bleibe lieber dabei, meine Frau zu lieben, tue aber alles, dass das Land in dem ich lebe es Wert ist geliebt zu werden.

Udo Müller, Sprecher Ov Ense



04.01.2020

Gemeindeentwicklungskonzept

Ja, wir brauchen ein Gemeindeentwicklungskonzept und ja, Entwicklung ist nötig, geradezu unverzichtbar. Daher ist es notwendig, sich im Vorfeld bereits Gedanken zu machen, wie die Gemeinde Ense in Jahrzehnten aussehen kann und was heute zu tun ist, um das Leben auch in fünfzig Jahren noch lebenswert zu gestalten.
Wenn es keine Entwicklung gegeben hätte, wären wir vielleicht noch auf dem Stand der Bandkeramiker, wir erinnern uns an die Ausgrabungen, stehen geblieben.
Der Begriff Gemeindeentwicklungskonzept fiel mehrmals im Rahmen des Neujahrsempfangs, ebenso wie Industriepark, Gewerbegebiet und vieles mehr, was mit dem großen Industriegebiet im Zusammenhang steht, das Ense vermeintlich nur zum Vorteil gereicht.
Vor einigen Jahren stellte der Autor die These auf, Ense müsse sich entscheiden, ob es eine industriell geprägte Gemeinde sein wolle, die sich mit Werl und Neheim messen wolle, oder eine landwirtschaftliche. An dieser Haltung hat sich nichts geändert.
Übrigens: Schon im Enser Leitbild wird eine primäre landwirtschaftliche Ausrichtung der Gemeinde Ense groß geschrieben.
Auch wenn von vielen Ensern die These vertreten wird, wir behalten beides im Auge, drängt sich doch immer mehr der Verdacht auf, Ense steuere – sehenden Auges – wachstumsgeblendet in eine Industriealisierung, die in absehbarer Zeit ein zweites Stockwerk erforderlich macht.
Sah ich den Konflikt noch vor Jahren als einen zwischen Industrie versus Landwirtschaft, sieht die Situation schon heute ganz anders aus, denn das was in Ense unter Landwirtschaft verstanden wird ist bereits dermaßen industriealisiert, dass wir schon heute von einer fast ausschließlich industriellen Nutzung des Gemeindegebietes ausgehen können.
Die Grünen Kreuze sprechen eine Sprache für sich, denn sie untermauern die Forderung nach einem Status quo in der Landwirtschaft und stellen sich offen gegen eine Beschränkung des Gifteinsatzes und den geforderten Tierschutz. Natürlich ist das, so kann man hören, eine Entscheidung des Verbrauchers, der ja nur billige Lebensmittel kaufen will.
Kommen wir zurück zum Gemeindeentwicklungskonzept, einer konzeptionellen Ausrichtung in die Zukunft.
Und was die Zukunft angeht, stellt sich die Frage, was für eine Art von Landwirtschaft der Verbraucher der Zukunft, bereit ist, zu bezahlen. Schon heute ist klar, die von unserer derzeitigen Bundesregierung favorisierten Mindeststandards werden nicht auf Dauer tragfähig sein. Auch das hat ein Gemeindeentwicklungskonzept zu berücksichtigen, denn was nützt es Ense, wenn die Bauern ihre Produkte nicht mehr vermarkten können.

Diese Thesen machen bereits Eines deutlich.
Ein Gemeindeentwicklungskonzept kann und darf nicht in irgend einem Raum des Enser Rathauses entwickelt werden, sondern muss vom ersten Federstrich an einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein, um Anregungen und Ideen einzubringen.
Wir wollen ja nicht nur ein Rathausentwicklungskonzept, das sich auf eine Gemeinde bezieht, die nur in den Köpfen einiger Weniger existiert.

Udo Müller, Sprecher Ov Ense



03.10.2019

Statement der Grünen in Ense zum Thema Philippinos


(Zeitungen kürzen, daher hier unser vollständiger Text)

Unser schönes Landleben in Ense ist aus unserer Sicht gar nicht mehr so beschaulich und einladend, wenn man sieht, was sich im Höinger Industriegebiet vor allem am Wochenende abspielt.
Der Fall der philippinischen LKW-Fahrer zeigt deutlich einen Missstand. Vor unserer Haustür herrschen Verhältnisse, wie wir sie mit der Bismarck’schen Sozialgesetzgebung in den 1880er Jahren überwunden glaubten.
Ich will den Focus jetzt nicht auf das skandalöse Lohndumping legen, sondern auf die unwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen der LKW-Fahrer in Höingen. Nachweislich lag ihr Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Ense. Diese Menschen haben hier über Monate, manche von ihnen sogar bis zu 18 Monate im LKW geschlafen, auf dem Parkplatz in Höingen gekocht, ihre Wäsche gewaschen und die Wochenenden sogar ohne fließendes Wasser verbringen müssen. Also auch ohne Duschen und ohne Toiletten. Am Ende waren die Fahrer gar mittellos und obdachlos. Gut, dass wir sie in unseren Flüchtlingsunterkünften schnell unterbringen konnten.
Und diese philippinischen Fahrer in Höingen ohne fließendes Wasser, Duschen und Toiletten sind kein Einzelfall, sondern Normalität. Regelmäßig kampieren LKW-Fahrer für verschiedene Unternehmen ganze Wochenenden in unserem Industriegebiet.
Aus unserer Sicht stehen Verwaltung und Rat in Ense in der Verantwortung diese unhaltbaren Zustände zu beenden. Dabei ist es uns möglich und auch politisch schon mal diskutiert worden, zumindest sanitäre Anlagen für die Fahrer bereitzustellen.
Wir stehen hier in einer sozialen Verantwortung als Gemeinde mit einem starken Industriegebiet. Haben wir es nötig, die Schwächsten auszubeuten? Hier sollte das Verursacherprinzip gelten. Das heißt, die Firmen müssen sich an den Kosten beteiligen. Sie können nicht allein der Allgemeinheit zugemutet werden.
Diese Missstände zu besprechen und möglichst rasch konkrete Maßnahmen zu ergreifen ist aus unserer Sicht eine wichtige Aufgabe für das Gemeindeentwicklungskonzept, das wir in Ense unter anderem aus diesem Grund dringend brauchen.

Dr. Stefani Konstanti für Fraktion und PARTEIVORSTAND Ense






Zum Thema Lebensmittelsicherheit, Ernährung und Umgang mit unserem Planeten und seinen Ressourcen eine Dokumentation.





26.05.2019
Wir danken allen Unterstützern, Wählern und FreundInnen.

Das Europawahlergebnis in Ense
Ense-2019

Falls es jemand noch nicht kennen sollte, das ist das Originalvideo vom 18.05.2019 und es macht Sinn es sich an zu sehen.


Aktuell in Ense


Bremen am Rauschenberg
Alle reden von Biodiversität - und dann das!
Leider gibt es immer wieder Beispiele, bei denen man sich fragt, ja fragen muss, wie kann so was passieren?
2020



2020



Das ist also Artenschutz in Ense: man holzt im Januar Bäume und Büsche ab, lässt sie so lange liegen, bis sich Vögel zum Brüten und andere Lebewesen eingenistet haben, und zerhäckselt erst dann, zusammen mit allem was darin lebte…
Wildlife - Kükenschreddern, sozusagen...die Schuld trägt wohl ein Subunternehmer, aber zu diesem Zeitpunkt hätte es niemals gestattet werden dürfen…
Es ist zu hoffen, dass das angesichts vergangener Gespräche, in Zukunft nicht wieder passiert.






Wann ist ein Baum ein Baum?


Das ist gar nicht so eine blöde Frage, wie man denken mag.
Wenn er einen Stamm hat und eine Krone, ebenfalls, wenn er ein ausgeprägtes Wurzelwerk hat und der Wurzelteller nicht von Menschen, die es nicht besser wussten, durchtrennt wurde.
Dieses nicht verletzt wird.
Als Mitglied der Dorfkommission hat man das Vergnügen die schönsten Dörfer des Kreises zu bereisen und wird da mit Bäumen konfrontiert, die teilweise schon einige Jahrhunderte stehen und die Zeiten überdauert haben.
Die Zeiten der Kriege und des Friedens.
Man trifft auf Bäume, die die Französische Revolution, bzw. die Zeit mit erlebt haben und auch auf Welche, die schon den Dreißigjährigen Krieg überlebten. Ja, auch im Kreis Soest stehen solche Bäume als Zeitzeugen.
Es werden aber immer weniger und bei jedem alten Baum gibt es Menschen, die sich für seinen Erhalt einsetzen, denn eine Säge kann auch alten Bäumen ein schnelles Ende bereiten.
Darum ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die sich für den Erhalt einsetzen, denen es ein Anliegen ist, die Bäume auch nachfolgenden Generationen zu übergeben.
Wenn man dann wieder an die langen Zeiträume denkt, die so ein alter Baum überlebt hat, kommt man schnell zu einer Gedankenkette, die ich hier vorstellen will.
Bäume überleben nur dann, wenn es in jeder Generation über Jahrhunderte hinweg Menschen gibt, denen der Erhalt ein Anliegen ist.
Was das heißt kann man sich lebhaft vorstellen, wenn man weiß wie schnell so ein Baum der Säge zum Opfer fallen kann.
Angesichts dieses Umstands und der Tatsache, wie einfach so ein Baumleben, auch wenn es Jahrhunderte währte, zu zerstören ist, muss uns der Schutz und der Erhalt von Bäumen ein besonderes Anliegen sein.
Leider kann man sich da nicht immer auf den gesunden Menschenverstand verlassen.



In Fukushima musste ein Radius von 80 Kilometern evakuiert werden und wird für Jahrhunderte unbewohnbar bleiben!

Doch wie sieht es bei uns in Deutschland aus?
Hier haben wir fiktive Evakuierungsradien von ja 80km um aktive deutsche Kernkraftwerke (Daten erstellt von Maximilian Schönherr)
Deutsch: Die Illustration zeigt fiktive 80km-Radien um die zurzeit in Deutschland aktiven Kernkraftwerke herum. Im Falle des massiven Austritts radioaktiver Strahlung bei Unfällen oder im nicht geregelten Betrieb wird ein solcher Radius zur Evakuierung der Bevölkerung durchaus in Erwägung gezogen. Große Teile Nordwest- und fast das gesamte Süddeutschland wären dann nicht mehr bewohnbar.
English: This illustrations shows a map of Germany with large white spots. These spots symbolize an 80km radius around each of Germany's current nuclear power plants. This radius in case of a radiation problem is purely fictious but has been called realistic by the International Atomic Energy Agency (IAEA) in case of severe problems with reactors like in Fukushima in March 2011. According to this map large areas of north and south Germany would be inhabitable in case of massive failures of all currently active nuclear power plants.

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